Der Herbst läutet die Zeit des Jahres ein, zu der gemeinsame Brettspielabende besonders beliebt sind. Wir sind im September angekommen und auch in diesem Monat stellen wir euch drei erfolgversprechende Titel vor, die derzeit mithilfe einer Finanzierungskampagne auf Kickstarter.com um die Gunst der Spieler buhlen. Unter anderem erwartet euch mit einem magischen Ableger von Epic PvP ein bereits bekannter Titel. Zu den weiteren spannenden Neuheiten zählen das Logikspiel The End in Nigh sowie das Tabletop War Titans – Invaders must die aus Irlands „Spielehauptstadt“ Cork.
Viel Spaß mit dem Kickstarter Report für September 2016.
Epic PvP Magic
Beginnen wir mit dem Kickstarterprojekt, das aufmerksame Leser unserer Artikel bereits kennen dürften. Der Vorgänger Epic PvP: Fantasy (zur Rezension) wird in deutscher Sprache von dem Verlag Pegasus Spiele vertrieben und lockt kampfeslustige Fantasy-Fans bald mit der zweiten Erweiterung in die Arenen. Auf Kickstarter läuft derzeit das Finanzierungsprojekt zum Ableger Epic PvP: Magic. Auch diese Version stammt von Luke Peterschmidt, der sich bereits für den „ersten Teil“ verantwortlich zeichnete. Statt mit allerlei Eisenwaren wie Äxten und Schwertern, hauen sich die Duellanten in der magischen Variante mächtige Zaubersprüche um die Ohren. Das ist keine sensationelle Neuerfindung, aber den Spielern gefällt es: bei noch 17 verbleibenden Tagen bis zum Ende der Kampagnenlaufzeit haben bereits über 720 Spieler ihre Unterstützung signalisiert und eine Summe von rund 40.000 US-Dollar zusammengetragen. Das geplante Finanzierungsziel wurde mit 30.011 US-Dollar festgelegt und somit bereits übertroffen. Die 11 US-Dollar fließen sicher in Kaffee und Donuts. Epic PvP: Magic ist als Stand-alone Spiel ausgelegt, kann also unabhängig von der Erstvariante gespielt werden. Seid ihr im Besitz von Epic PvP: Fantasy könnt ihr beide Kartenspiele kombinieren und dadurch erneut einige abgedrehte Klassen-Rassen-Kombinationen erschaffen: Hallo Pixie-Krieger!
Wer sich für eine Unterstützung der Kampagne von Luke Peterschmidt entscheidet, bekommt mehr von bereits bekannten Inhalten. Mit dabei sind die vier neue Rassen Pixie, Satyr, Shard, Trolle und Djinn, die ihr mit den folgenden neuen Klassen kombinieren dürft: Seher, Artificer, Schamane, Nekromant (nicht in der Retail-Box erhältlich) und Pyromant. Durch den Rückgriff auf das Vorgängerset werden damit herrlich verrückte Kombinationen spielbar, die die Grenzen des Vorstellbaren sprengen. Wer also schon immer Mal auf den leisen Sohlen eines Troll-Schurken wandeln und den Baumstumpf mit tödlicher Präzision schwingen wollte, der bekommt jetzt die Gelegenheit dazu. Bei den Regeln bleibt nahezu alles, wie es war. Wer Lust auf schnelle, unkomplizierte Duelle in einem klassischen Fantasyrollenspiel-Setting hat, für den lohnt sich ein Blick auf das Kartenspiel Epic PvP: Magic. Weitere Informationen erhaltet ihr hier. Glorantha: The Gods War – Krieg der Götter
War Titans: Invaders must die
Man werfe eine ordentliche Portion Transformers und einen Anteil gängiger Tabletop-Reglements in einen Kessel, füge eine Priese des Shooters Titanfall hinzu und heraus kommt: War Titans – Invaders must die. Das kooperative Brettspiel von Crawling Chaos Games wird bereits von über 170 Mech-Fans unterstützt. Knapp 17.000 Euro sind bisher in die Kassen der Iren geflossen. Bis zum Finanzierungsziel von 55.000 Euro ist es ein langer Weg – allerdings bleiben auch noch 29 Tage bis zum Ende der Kickstarterkampagne für dieses Mech-Battle-Brettspiel. Kampfanzüge für Soldaten sind in der Welt von War Titans – Invaders must die lange aus der Mode. Echte Kämpfer schlüpfen in ihren persönlichen Kampfroboter. Und weil die Welt erneut vor fiesen Aliens beschützt werden muss, tun 2 bis 4 Spieler in dem kooperativen Tabletop-Brettspiel genau das: Sie streifen sich einen Kampfroboter über und lassen die Außerirdischen Stahl schmecken. Kaum ein Thema wäre besser dazu geeignet, detailliert ausgearbeitete Figuren in einem Brettspiel unterzubringen. Dass der Mech „Alpha Lead“ nahezu eine 1:1-Umsetzung des populären Optimus Prime ist, ist fast schon unheimlich. Die vorgestellten Modelle hören auf Namen wie „Demon-Gott K“ oder „Heaven Breaker“ und versprechen bereits klanglich gewaltige Zerstörungsorgien. Ein wenig erstaunt ist man dagegen über die Namen der Piloten. Wo Jin-Kyong, O.N.E oder Yoroi Kato als spielbare Charaktere zur Verfügung stehen, tut man sich schwer, wenn man an die Entstehung des Spiels in der historische Stadt Cork in Irland denkt. Immerhin: Mechs und Charaktere im Animestil passen hervorragend zusammen. Jeder Pilot greift auf individuelle Spezialfähigkeiten zurück, sodass für Langzeitmotivation und Abwechslung gesorgt sein dürfte. Die Kampfroboter selbst lassen sich aufrüsten, um ihre Schlagkraft weiter zu erhöhen. Ziel des Spiels ist, die Alieninvasoren zurückzuschlagen. Dies gelingt durch das Schließen der sogenannten Rifts, also den Rissen, die den Gegnern als Einfallstor zur Erde dienen. War Titans – Invaders must die präsentiert sich martialisch und setzt auf effektreiche und vor allem zahlreiche Kämpfe, bei denen strategische Elemente ausschließlich durch die Kampfhandlungen selbst auf das Spielfeld übertragen werden. Fans von Marken wie Titanfall, Mechwarrior oder Transformers dürfte dieses Brettspiel perfekte Unterhaltung bieten. Mehr Informationen erhaltet ihr hier.
The End is Nigh: A Pre-Apocalyptic Deduction Game
Seit deduktive Logik bei Gesellschaftsspielen wieder im Trend ist, spielt auch Sherlock Holmes gern mal eine Runde mit. Mit dem Spiel The End is Nigh: A Pre-Apocalyptic Deduction Game hätte der Meisterdetektiv schier unglaublichen Spaß. Im Gegensatz zu vielen anderen Brettspielen, die das Vorhandensein deduktiver Logik eher als Marketing-Gag nutzen, dreht sich in diesem Spiel von Mystic Ape Games das gesamte Spielgeschehen um konsequente logische Schlussfolgerungen. Die Ausgangssituation entspringt einer berühmten psychologischen Aufgabenstellung: Alle sitzen in einem überfüllten Boot und es müssen Plätze geräumt werden, um zu überleben. Im Spiel The End is Nigh: A Pre-Apocalyptic Deduction Game rast ein vernichtender Asteroid auf die Erde zu. Die Spieler haben sich in einem Bunker verschanzt, der jedoch zu überfüllt ist um das Überleben aller zu sichern.
Zu allem Überfluss befinden sich Kultisten unter den Bunkerinsassen, die nichts Gutes im Sinn haben. Ziel ist, die Kultisten auszusortieren und ihrem Schicksal zu übergeben. Durch logisches Schlussfolgern werden rundenweise Personen ermittelt, die ihr (vermeintlich) als Kultisten identifiziert habt. Gespielt werden dazu 12 Spielzüge, in denen ihr jeweils die Überlebenden befragt, um mehr über sie herauszufinden. Wer verbannt wird entscheidet die Spieler per Abstimmung. Jeweils um 6.00 und um 12.00 Uhr müssen die Personen mit den meisten Stimmen den Bunker verlassen. Die spannende Spielidee verspricht Unterhaltung für 3 bis 6 Spieler ab ca. 14 Jahren. In kurzen Runden von 20 Minuten werden eure logischen Denkfertigkeiten gefordert, um anhand der Charakterinformationen möglichst die Kultisten und keine unschuldigen Zivilisten auszusortieren. Dass diese Idee interessant klingt, finden auch 413 Unterstützer, die auf Kickstarter bereits über 13.000 US-Dollar zusammengetragen haben. Das Finanzierungsziel von lediglich 3.000 US-Dollar wurde damit weit übertroffen. Survival-Games liegen einfach voll im Trend. Noch mehr Informationen zum The End is Nigh: A Pre-Apocalyptic Deduction Game findet ihr hier.