Das Jahr 2023 geht zu Ende – und mit ihm wohl schrittweise die Ära der Nintendo Switch. Branchenkenner gehen mit fast an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon aus, dass der japanische Konsolenhersteller das kommende Jahr mit der Ankündigung neuer Spiele-Hardware starten wird. Für die Nintendo Switch dürften die vergangenen Monate also etwas wie ein Abschied auf Raten gewesen sein.
Hinter der Nintendo Switch steckt inzwischen eine lange Geschichte: Im März 2017 kam mit der Hybridkonsole eine neue Spiele-Hardware auf den Markt, welche die Branche revolutionieren sollte. Nie zuvor war es einem Hersteller gelungen, eine derart perfekte Balance auf mobilem und stationärem Spielvergnügen zu bieten. Was der Switch an Rechenpower fehlte, glich Nintendo durch Innovation aus. Zusätzlich formte man im Laufe der Jahre ein Spiele-Lineup, das seinesgleichen sucht in der Games-Branche.
Der Start verlief vor fast sieben Jahren nicht fehlerfrei: Kratzer durch das Einschieben in die Docking-Station, Probleme mit den Joy-Cons, verbogene Konsolen – es gab einige Fauxpas, mit denen sich Nintendo in der zeit nach dem Release auseinandersetzen musste. Hinzu kamen Herausforderungen bei der Produktion durch die pandemische Lage, Nintendo hatte die Nachfrage vor allem in der Corona-Zeit kaum bedienen können. Und dennoch: Mit der Nintendo Switch hat der Konsolenhersteller trotz schwachbrüstiger Rechentechnologie offenbar einen Nerv getroffen. Die Hybridkonsole verkaufte sich prächtig, überholte sogar den Game Boy als zweitmeistverkaufte Nintendo-Konsole überhaupt.
Bezüglich der Verkaufsrekorde ist Nintendo ohnehin verwöhnt: der Handheld Nintendo DS ging 154 Millionen Mal über die Ladentheken, aber die Krone haben sich die Japaner noch nicht aufsetzen dürfen: die Playstation 2 ist bislang mit rund 155 Millionen Verkäufe die Top-Konsole. Das direkte Duell mit der Konkurrenz muss Nintendo aber nicht scheuen, denn der Switch könnte der Sprung an die Spitze noch gelingen. Allein im ersten Halbjahr 2023 sind fast sieben Millionen Nintendo Switch-Konsolen verkauft worden, davon 1,25 Millionen klassische Hybridkonsolen; 4,7 Millionen OLED-Modelle und etwas unter einer Millionen Lite-Varianten. Der Rekord ist also greifbar, vor allem ist das Ziel aber realistisch. Denn: Nintendo selbst ging bei der Vorstellung des aktuellen Geschäftsberichts davon aus, dass man bis zum Ende des Geschäftsjahres im März 2024 weitere rund 15 Millionen Exemplare würde absetzen können.
Spiele als Erfolgsrezept
Angetrieben wird der Erfolg bei den Hardware-Verkäufe durch das grandiose Spiele-Lineup: Mario Kart 8 Deluxe kauften Fans allein rund 57 Millionen Mal. Fast jeder zweite Switch-Fans besitzt demnach das Spiel aus der populären Racing-Reihe. Es folgen Animal Crossing: New Horizons (43 Mio.), Super Smash Bros. Ultimate (32,5 Mio.), Legend of Zelda: Breath of the Wild (31 Mio.) und Super Mario Odyssey (27 Mio.) als Toptitel der Nintendo Switch. Man muss kein Prophet sein, um vorherzusehen, wohin die Reise mit bereits etablierten Spielen wie Legend of Zelda: Tears of the Kingdom, Pokemon Schwert & Schild oder eben das noch neue Super Mario Bros. Wonder gehen wird.
Es sind vor allem die Taschenmonster, Link und Mario, die sich als Helden der aktuellen Konsolengeneration hervortun. Ohne sie ginge bei der Nintendo Switch nichts – ohne sie ginge bei Nintendo generell wenig. Und dennoch bilden diese Mega-Seller nur eine solide Basis für ein Spiele-Portfolio, in dem auch viele andere Perlen zu finden sind, die Fire Emblem-Reihe beispielsweise, Metroid, Pikmin, Xenoblade Chronicles sowie vor allem großartige japanische Rollenspiele, die man ohne Nintendos Release-Strategie hierzulande wohl überhaupt nicht spielen könnte.
Perfekt ausgestattet ist aber auch Nintendos Switch bei den Spiele-Neuerscheinungen nicht. Wie so oft mangelt es auch bei der Hybridkonsole an prestigeträchtigen Lizenzadaptionen, die meist schon aufgrund ihres Rechenhungers nicht umgesetzt werden können: Die Star Wars Jedi-Spiele können Fans ebenso wenig auf der Nintendo Switch spielen wie Diablo 4, Cyberpunk 2077 oder Elden Ring. Immerhin: Nintendo hat gelernt und zumindest Titel wie Hogwarts Legacy, die Batman Arkham-Trilogie oder Hitman zur Verfügung gestellt. Auch wenn so manche Einschränkung bei der Adaption regelrecht danach schreit, dass man als Fan besser das „Original“ spielen sollte. Dominant ist Nintendo mit der Switch dafür im Bereich der Retro-Games und bei den Indie-Spielen – die Switch scheint für beide Genres die perfekte Konsole zu sein. Es überrascht daher nicht, dass die Nintendo Switch sich laut Statistiken monatlich – mehr oder minder – konstant gut verkauft. Ausreißer zum Weihnachtsgeschäft sich dabei natürlich obligatorisch.
Trotz des großen Erfolgs der Nintendo Switch war schon früh klar, dass die Hybridkonsole irgendwann abgelöst werden wird. Bereits vor rund zweieinhalb Jahren erklärte Nintendo-Präsident Shuntaro Furukawa gegenüber Nikkei Business, dass das Überschreiten der Fünf-Jahres-Lebensspanne ein bedeutsames Thema bei Nintendo sei, dass man zugleich aber in der Lage sei, den Lebenszyklus zu verlängern. Gesagt getan: mit dem OLED-Modell warf Nintendo eine verbesserte Konsole auf den Markt, die sich auch bei Besitzern der klassischen Switch enorm gut verkaufte. Der Grundtenor von Furukawa war allerdings bereits zu diesem Zeitpunkt: Der aktuelle Stand der Dinge ist nicht von Dauer, man müsse Kunden immer wieder überraschen.
In der Gerüchteküche brodelt es längst
Genau das scheint Nintendo zu tun. Denn: Gerüchte über eine neue Nintendo Switch oder besser über eine neue Konsolengeneration gibt es längst. Nur offiziell angekündigt haben die Japaner bislang nichts. Vor dem Hintergrund des Weihnachtsgeschäfts als verkaufsstarke Zeit ist das clever gewesen; Interessenten sollten ihr Geld schließlich lieber für den Kauf der erhältlich Nintendo Switch ausgeben, als die Investition für eine neue Konsole zurückzuhalten. Letztlich wird das Jahr 2023 allerdings schrittweise das Ende einer Ära eingeläutet haben. Zur Gamescom verdichteten sich die Berichte, Nintendo habe neue Hardware inoffiziell bereits präsentiert.
# | Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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1 | Nintendo Minecraft - [Nintendo Switch] * | 24,30 EUR | |||
2 | Mario + Rabbids Sparks of Hope - [Nintendo Switch] * | 28,53 EUR |
Die Erwartungen an das neue Geschäftsjahr des Konsolenriesen sind daher groß. Was auch immer Nintendo als nächstes vorstellen wird (Nintendo Switch Pro, Nintendo Switch 2 oder etwas völlig neues?), es wird aller Voraussicht nach zum Start in das Geschäftsjahr 2024 passieren. Das ist zwar nicht zu 100 Prozent sicher, aber auch hier waren es Informationen, welche den Schritt als wahrscheinlichen nähren: Aus Dokumenten des Gerichtsverfahrens zwischen Microsoft und FTC ließ sich ablesen, dass Nintendo mit Activision in Kontakt gestanden haben soll. Konkret soll es um die nächste Konsole gegangen sein, die technologisch die Leistungsbereitschaft einer Playstation 4 haben soll. Was immer es letztlich ist, es tut sich offensichtlich etwas hinter Nintendos verschlossenen Türen.
Der Markt hat sich inzwischen gewandelt, ist auch für Nintendo mit mehr Konkurrenz besetzt. Einfach ein neues Hybrid-Handheld zu veröffentlichen, wird nicht mehr reichen: Xbox glänzt mit großartigem Cloud-Gaming, Sony hat mit dem Playstation Portal eine mobile Spielemöglichkeit für Fans der Playstation 5 geschaffen, Valve hat mit dem Steam Deck den Markt revolutioniert und zahlreiche Hersteller zum Nachahmen von Handheld-Hardware animiert. Nintendo wird also mehr auffahren müssen als bloß etwas mehr Rechenpower bei gleichbleibendem Konzept. Zuzutrauen ist es dem Unternehmen, denn Mut zu Innovationen haben die Japaner nie gescheut. Auch bezüglich der Nintendo Switch gab es nach der Erstvorstellung viele Skeptiker: Veraltete Hardware, kaum Erwachsenenspiele, zu sehr auf Familien geeicht – Nintendo sollte es den letztlich Kritikern zeigen. Und dann sind da erneut die Helden, auf die Nintendo setzen kann: Mario, Link, Donkey Kong, die Pokémon, die Einwohner von Animal Crossing – sie alle werden die Verkäufe neuer Hardware wieder unterstützen.
Was klar zu sein scheint: Den Übergang zwischen den Konsolengenerationen will Nintendo diesmal vereinfachen. Ansatzpunkt wird hier der Nintendo-Account sein, ähnlich wie Microsoft es für Xbox-Fans bereits etabliert hat.
2024 wird für Nintendo-Fans also spannend, denn im Grunde muss sich Großes tun, sonst wird das Jahr für die Nintendo Switch ein sehr langes, das schnell an Fahrt verlieren kann.
# | Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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1 | Nintendo Switch-Konsole Neon-Rot/Neon-Blau * | 288,00 EUR | |||
2 | Nintendo Switch-Konsole (OLED-Modell) Neon-Rot/Neon-Blau * | 329,00 EUR | |||
3 | Nintendo Switch Lite – Hyrule-Edition * | 229,00 EUR | |||
4 | Nintendo Switch – OLED-Modell (weiß) + Super Mario Bros.... * | 339,99 EUR | |||
5 | Nintendo Switch Konsole 32Gb Neon-Rot/Neon-Blau + Mario Kart 8... * | 359,99 EUR |
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