Die weltgrößte Publikumsmesse für Gesellschaftsspiele findet vom 3. bis 6. Oktober 2024 in Essen statt. Aufgrund gestiegener Kosten kommen die Veranstalter nicht um Preiserhöhungen herum. Die betreffen Aussteller wie Besucher gleichermaßen, sollen jedoch „moderat“ ausfallen.
Kostensteigerungen drücken im Schuh: Bei privaten Einkaufstouren, in der industriellen Produktion, im Dienstleistungssektor. Auch Messeveranstalter haben mit Teuerungen zu kämpfen, letztlich schlägt sich das in höheren Preisen für Aussteller und Besucher nieder. Am Beispiel der Gamescom 2024 konnte man bereits erahnen, dass es auch auf der SPIEL’24 in Essen voraussichtlich teurer werden wird. Nun ist es sogar offiziell, denn der ausrichtende Friedhelm Merz-Verlag hat Anpassungen auf Nachfrage bestätigt. Zumindest für Besucher ist noch unklar, wie hoch die Preissteigerungen konkret ausfallen sollen. Immerhin: die Organisatoren rechnen mit einer „moderaten“ Kostenerhöhung bei den Eintrittskarten.
Veranstalter: Aussteller und Besucher tragen Bürde nicht allein
Anhand der Eintrittspreise der Gamescom lässt sich gut ablesen, wie dramatisch die Kosten in die Höhe schießen können: Innerhalb von fünf Jahren haben sich die Ticketpreise für die Kölner Games-Messe nahezu verdoppelt. Dieses Jahr zahlen Fans für das beliebte Samstagsticket 39 Euro. Für Familien entstehen am populärsten Messetag Kosten in Höhe von 81,50 Euro. Etwas günstiger ist es an den übrigen Veranstaltungstagen, aber auch hier sind Preise von regulär 29,50 beziehungsweise 65 Euro zu zahlen. Womöglich ist angesichts der hohen Preise das Abendticket der heimlich Gewinner: Wer die Gamescom erst ab 16 Uhr besucht, um schnell durch die Hallen zu flitzen, zahlt nur einen Bruchteil des regulären Preises.
Und bei der SPIEL‘ 24 in Essen? Die Tickets sind noch nicht verfügbar, hieß es auf der offiziellen Webseite des Veranstalters. Der Ticketshop soll im Sommer online gehen, spätestens dann werden Fans auch umfassende Informationen über die diesjährigen Ticketpreise erhalten. Klar ist schon jetzt: Es wird teurer auf der Essener Spielemesse. Das hat der Friedhelm Merz-Verlag auf Nachfrage bestätigt. „Wir werden die Ticketpreise anheben müssen, aber planen mit einer moderaten Erhöhung“, so Verlagssprecher Robin de Cleur. Am Beispiel des Tagestickets lässt sich ablesen, was gemeint ist: Einen Euro mehr verlangen die Organisatoren dieses Jahr. An der Tageskasse wird das Ticket somit voraussichtlich 24 Euro statt wie im vergangenen Jahr 23 Euro kosten.
„Gleichzeitig werden wir wieder Early-Bird-Tickets anbieten, wodurch man bei einem frühen Ticketkauf noch etwas sparen kann“, so de Cleur.
Der Grund für die Anpassungen seien „deutlich gestiegene Kosten“, die durch den Veranstalter nicht komplett geschluckt werden können. „Gleichzeitig möchten wir auch nicht kräftig an der Preisschraube drehen“, so der Verlagssprecher. Was konkret gemeint ist, erklärt er am Beispiel der Kosten für die Aussteller, die ebenfalls tiefer in die Tasche greifen müssen, um ihren Stand auf der SPIEL in Essen aufbauen zu dürfen. Insgesamt seien die Standpreise im Schnitt um fünf Prozent gestiegen. „Auch wir haben generell eine deutliche Steigerung der Kosten von unseren Lieferanten erhalten, wie überall durch gestiegene Lohnkosten und Dienstleistungspreise getrieben“, so de Cleur. Diese Kostensteigerung könne der Verlag nicht komplett auffangen. „Wir sehen uns aber als Partner auf Augenhöhe, weshalb wir uns entschieden haben einen guten Teil der Kostensteigerung selbst aufzufangen, damit die Aussteller und die Besucher diese Bürde nicht allein tragen müssen“.
Deutlich mehr Fläche für Kleinstände
Auch für Kleinaussteller steigen die Kosten. Für sie ist es besonders bitter, weil es ihnen nicht selten schwerer fällt, die Messe-Umsätze anzutreiben. In den Sozialen Medien werden die Preisanpassungen diskutiert. Ein dort geäußerter Vorwurf: Der Merz-Verlag würde „Kleinaussteller systematisch vertreiben“. Die Organisatoren halten dagegen: „Kleinaussteller sind für uns und die SPIEL wichtig, da sie Teil der Vielfalt der Messe sind“, erklärt Robin de Cleur. „Wir freuen uns über jeden kleinen Stand“. Man komme ihnen daher mit einem Sonderpreis für Kleinstände entgegen. Die Mindestfläche vergrößert sich dafür in diesem Jahr um 50 Prozent: statt bislang zehn Quadratmeter misst ein „Kleinstand“ dieses Jahr 15 Quadratmeter. Die Kosten steigen umgerechnet um knapp 20 Prozent.
Robin de Cleur: Bei 50 Prozent mehr Fläche habe man den Preis erhöhen müssen, um 20 Prozent. „Das heißt aber auch, dass wir auch hier viele Kosten selbst auf uns genommen haben. Und gleichzeitig helfen wir Ausstellern dabei, Mitaussteller zu finden und so die Standkosten zu teilen.“
Die Anpassungen bei der Fläche sind nicht willkürlich festgelegt worden, es ist eine Umsetzung aus einer Vorgabe aus Sicherheitsgründen. „Wir sind dieses Jahr verpflichtet, die Gänge frei zu halten – aus Sicherheitsgründen und damit alle besser voran kommen“, so de Cleur. Mit den zehn Quadratmetern sei es öfter vorgekommen, dass Tische oder Stühle in die Gänge ragten.
Wenn Standflächen vergrößert werden müssen, stellt sich automatisch die Frage, ob auch das Hallenkonzept insgesamt sich verändern muss: „Wir bleiben erst einmal in den bestehen sechs Hallen, ein wenig Platz haben wir hier noch, um zu wachsen“, erklärt Robin de Cleur. Ob man irgendwann weitere Hallen dazunehmen müsse, werde sich zeigen. Das liege laut Organisatoren auch am Feedback der Aussteller.
Bestehen bleibt jedenfalls das Hallenkonzept mit den thematischen Schwerpunkten. Das habe sich laut de Cleur „letztes Jahr bewährt“. Also wolle man das auch dieses Jahr wieder angehen. Einige Kritikpunkte werden die Veranstalter wahrscheinlich aufgreifen. Fans hatten im vergangenen angeregt, die Themenverteilung zu überprüfen. „Gleichzeitig haben wir viel Feedback gesammelt und kennen viele Aussteller noch besser, um an einigen Stellen noch feiner zu sortieren“, so der Pressesprecher.
Die Planung gehen beim Friedhelm Merz-Verlag gut voran – „wir sind mit vielen Themen schon deutlich weiter als zum gleichen Zeitpunkt vergangenes Jahr“, so Robin de Cleur. „Man darf nicht vergessen, dass wir fast alle 2023 zum ersten Mal die SPIEL organisiert haben. Unser größter Erfolg ist daher, dass wir vieles im Anmeldeprozess vereinfachen konnten und noch digitaler sind. Und dass wir häufig zurückgespielt bekommen, dass man uns jetzt mehr vertraut, weil letztes Jahr vieles wirklich gut geklappt hat.“
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