Gestern ist der Kartenvorverkauf für die SPIEL in Essen gestartet. Grund genug, dass wir einige Titel vorstellen, auf die wir uns hier in der Redaktion besonders freuen. Den Anfang machen diese fünf Titel, die bis auf eine Ausnahme alle auch zum Solospielen geeignet sind.
Die SPIEL in Essen ist jedes Jahr Sammelplatz vieler Brettspielneuheiten. Auch dieses Jahr sind die Neuerscheinungen wieder so vielseitig, dass wohl niemand mit leeren Händen nach Hause gehen muss. Von schnellen Solospielen bis komplexeren Expertenspielen ist hier eine erste Auswahl von fünf Spielen, auf die wir uns aus der Redaktion besonders freuen. Thematisch könnten die fünf Titel kaum unterschiedlicher sein.
Aleph Null – Frosted Games neues Solospiel
Den Anfang macht das neue Solospiel bei Frosted Games. Aleph Null kommt vom selben Team, das auch schon Lux Aeterna herausgebracht hat. Die Verbindung zwischen den beiden Spielen wird auch beim Material schnell klar. Für Lux Aeterna gibt es hier einen neuen Störfall, der von Aleph Null inspiriert ist und Aleph Null enthält eine von Lux Aeterna inspirierte Karte.
In diesem Spiel versuchen wir Baphomet zu beschwören. Anders als bei Lux Aeterna spielt man hier nicht auf echte Zeit. Am Anfang des eigenen Zuges zieht man fünf Karten. Wird der Stapel leer, wird die Stunde (der Zeitmesser im Spiel) vorgerückt und der Ablagestapel neu gemischt. Karten auf der Hand können nicht sofort genutzt werden, sondern müssen zuerst beschwört werden. Die meisten Karten haben „Magische Kraft“ als Beschwörungskosten. Manche haben aber auch spezielle Kosten. Es dürfen beliebig viele Karten pro Zug beschwört werden.
Ist eine Karte einmal im Spiel, kann die auf ihr angegebene Kartenaktion genutzt werden. Auch hier können beliebig viele Effekte pro Zug genutzt werden. Möchte man in seinem Zug keine weiteren Aktionen ausführen, geht es in die nächste Runde. Vorher müssen alle verbliebenen Handkarten abgeworfen werden.
Erhält man den dritten Schadensmarker, rückt über die sechste Stunde vor oder opfert einen Schlüssel für etwas anderes als die Beschwörung Baphomets verliert man sofort. Schafft man es vorher Baphomet zu beschwören, hat man vielleicht gewonnen. Hier gibt die finale Wertung Auskunft darüber, ob man die Beschwörung überlebt hat. Bei einer nicht negativen Punktzahl hat man gewonnen.
Es gibt einen eigens für das Spiel geschaffenen Soundtrack, der über einen QR-Code in den Regeln abgerufen werden kann. Zu einem Stück finden sich sogar die Noten im Regelheft.
Das reine Solospiel spielt sich in 15-30 Minuten und wird ab 10 Jahren empfohlen. Der Preis soll bei 25€ liegen.
Clockworker – Wall-E das Brettspiel?
Einige haben bestimmt den Kickstarter Transmissions unterstützt und besitzen eine Ausgabe des Spiels. Thematisch scheint die Asmodee-Neuheit Clockworker in eine ganz ähnliche Richtung zu gehen, nur mit deutlich mehr Thema. Komplexität und Spieldauer scheinen vergleichbar zu sein, wobei Clockworker das etwas anspruchsvollere Spiel sein dürfte.
Die Menschen haben die Erde verlassen und ihre Roboter auf dieser zurückgelassen. So weit, so Wall-E. Aufgabe in diesem Worker-Placement-Spiel ist aber nicht das Aufräumen der Erde. Wer die meisten Antriebspunkte sammelt, wird Anführer der neuen Roboterzivilisation. Setzt man die Artefakte der Menschheit wieder in Gang, erhält man diese Antriebspunkte.
Ein Zug in diesem Tableau-Builder besteht aus zwei Phasen. In der ersten Phase kehren die jeweils obersten Roboter von den Orten der Person, die am Zug ist, zurück. Bei dieser Rückkehr gibt es die Ressourcen, die der Roboter gesammelt hat.
Die zweite Phase ist die Aktionsphase. Hier kann eine von sechs möglichen Aktionen ausgeführt werden. Man kann etwa einen weiteren Roboter vom obersten Platz einer Karte zurückholen und so weitere Ressourcen erhalten oder beliebig viele Roboter an einen Ort aussenden und diesen Ort so von oben nach unten füllen. Durch das Bezahlen der entsprechenden Kosten können die Spielenden außerdem neue Orte, Artefakte oder Aufzeichnungen erwerben. Als letzte Möglichkeit kann man sich zwei Zahnräder nehmen.
Das Spiel endet, wenn nach dem Aufdecken einer neuen Aufzeichnung das Ende-Plättchen aufgedeckt wird oder wenn eine Person zwölf Ortskarten vor sich liegen hat. Wer nun durch Siegpunktplättchen und Siegpunkte von Artefakten und Aufzeichnungen die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt das Spiel.
Die Neuheit spielt sich mit 2-4 Personen in 45-60 Minuten. Die Altersempfehlung liegt bei 12 Jahren. Die Preisempfehlung liegt bei 33 Euro.
Lacrimosa – Der nächste Hit von Devir?
Devir hatte im vergangenen Jahr mit Bitoku eines der Highlights auf der SPIEL im Programm, das schon lange vor Ende der Messe ausverkauft war. Auch in diesem Jahr hat der Verlag ein anspruchsvolles Spiel im Gepäck. Thematisch ist es sicher einer der herausragenden Titel auf der diesjährigen Messe. Kein mystischer Wald oder die endlosen Weiten des Weltall sind das Setting dieser Neuheit. Die Spielenden wollen die Vollendung von Mozarts Requiem finanzieren.
Neben dieser Aufgabe will jeder auch als der wichtigste Gönner Mozart in einem guten Licht dastehen. Anders als bei den oben stehenden Neuheiten sind zu Lacrimosa noch keine Regeln veröffentlicht.
Das Spiel soll in zwei zeitlichen Ebenen spielen. In der Gegenwart versuchen die Spielenden die fehlenden Teile des Requiems beizusteuern. In der Vergangenheit gibt es insgesamt fünf unterschiedliche Orte. Hier geht es darum Mozarts Stücke zu kaufen und aufzuführen und den Komponisten bei seinen Reisen durch Europa zu unterstützen, um so die nötigen Ressourcen zur Unterstützung des musikalischen Genies zu sammeln.
Die Spieleraktionen werden nach der Beschreibung des Verlags über eine begrenzte Zahl an Handkarten gesteuert, die während des Spiels verbessert werden können.
Lacrimosa ist ein Spiel für 1-4 Personen, das sich in etwa 90 Minuten spielt und ab 14 Jahren geeignet ist. Die Preisempfehlung des Herstellers liegt bei 70€.
Unconscious Mind – Eine Freud es zu spielen?
Etwa 100 Jahre nach Lacirmosa spielt Unconscious Mind und diese Neuheit spielt ebenfalls in Österreich. Anfang des 20. Jahrhundert entstehen die ersten Theorien der Psychoanalyse, die sich mit dem Unterbewusstsein befassen. Als Mitglieder der 1908 um Sigmund Freud gegründeten Wiener Psychoanalytischen Vereinigung versuchen die Spielenden ihre therapeutischen Fähigkeiten zu verbessern und eine gut laufende Praxis mit genug Patienten aufzubauen.
Behandeln die Spielenden ihre Patienten gut, so können diese ein glücklicheres Leben führen. Neue psychoanalytische Erkenntnisse können veröffentlicht werden und werden hoffentlich häufig zitiert. So erhöht sich der eigene Einfluss auf die Psychoanalyse.
Leider gibt es auch zu dieser Neuheit noch keine Regeln. Im eigenen Zug kann eine Figur auf einem der Aktionsorte auf dem Hauptspielbrett platziert werden. Dadurch können auf dem persönlichen Tableau verschiedene Effekte ausgelöst werden und Traumkarten und eine der Ressourcen (im englischen heißt diese Insights) genutzt werden, um Patienten in der eigenen Praxis zu behandeln.
Mit der Professorenfigur können Orte im historischen Wien besucht werden, die weitere Aktionen erlauben. Auch kann man so seine Reputation erhöhen oder Boni freischalten.
Der Titel fand sich Anfang des Jahres auf vielen Toplisten, der Neuheiten dieses Jahres. Auf der SPIEL scheint es endlich genauere Einblicke in das Spiel zu geben, bevor dieses ins Crowdfunding starten soll. Empfohlen wird das Spiel ab 12 Jahren. Geeignet ist es für 1-4 Personen und soll sich in 45-90 Minuten spielen.
Woodcraft – Das neue Spiel von Vladimír Suchý
In diesem Spiel von Vladimír Suchý (Underwater Cities, Pulsar 2849, Messina 1347) versuchen die Spielenden die besten Produkte aus Holz herzustellen. Dieses wird im Spiel durch Würfel dargestellt, die manipuliert – also bearbeitet – werden können.
Auch wenn es bei sehr wenigen Einträgen noch nicht sehr aussagekräftig ist, wird Woodcraft auf BoardGameGeek als komplexestes dieser Liste bewertet. Das Spiel läuft über mehrere Runden und in jeder dieser Runden führen alle Spielenden eine Aktion aus.
Im ersten Schritt des eigenen Zuges wachsen die Bäume. Anschließend wird eine Aktion auf dem Aktionsrad ausgeführt. Man kann Holz kaufen, Würfel manipulieren, Materialien kaufen, Bestellungen auswählen, einen Gehilfen wählen, produzieren oder einen Baum pflanzen oder die eigene Werkstatt verbessern. Zusätzlich gibt es noch sechs mögliche freie Aktionen und die Möglichkeit eine Bonusaktion zu kaufen. Zum Abschluss des Zuges können nun noch Punkte gekauft werden. Am Ende bestimmter Runde gibt es eine Einkommensphase.
Herzstück des neuen Spiels ist definitiv der spannende Mechanismus mit dem gemeinsam genutzten Aktionsrad. Das Spiel endet nach 13 Runden und einer finalen Einkommensphase. Anschließend gibt es zusätzlich zu den während des Spiels gesammelten Punkte weitere Punkte für erfüllte Verträge, übrige Ressourcen und erfüllte Aufträge in Abhängigkeit des eigenen Reputationsmarkers. Für nicht erfüllte Bestellungen verliert man vorher je zwei Reputationspunkte. Gewonnen hat wie immer die Person mit den meisten Punkten.
Woodcraft ist ein Spiel für 1-4 Personen ab 12 Jahren und spielt sich in 60-120 Minuten.
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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Pegasus Spiele 57317G - Clash of Cultures (Frosted Games) * | 109,23 EUR |
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