Nachdem im Sommer letzten Jahres mit „Darwin‘s Journey“ ein richtiger Worker Placement Kracher erschien, kam Anfang dieses Jahres mit „Auf den Wegen von Darwin“ ein familienfreundliches Draft- und Legespiel zur Reise der bekannten Artenforschers auf der HMS Beagle heraus. Ob das Spiel aus der Feder von Maud Briand und David Sitbon sich hinter „Darwin’s Journey“ verstecken muss oder selbst glänzt erfahrt ihr in dieser Rezension.
Charles Darwin war ein britischer Naturforscher. Während seines Studiums entwickelte sich ein starkes Interesse an Naturkunde. 1831 tritt er eine fünfjährige Reise auf einem Schiff – der HMS Beagle – an. Darwin notierte auf seiner Reise systematisch alle seine Beobachtungen – auch die der 13 unterschiedlichen Arten von Spottdrosseln, welche ein wichtiger Bestandteil seiner Evolutionstheorie wurde. Nun 20 Jahre nach seiner Reise benötigt Darwin unsere Hilfe, um sein berühmtes Werk „Über die Entstehung der Arten“ abzuschließen.
Eine Forschungsreise um die Welt
In „Auf den Wegen von Darwin“ übernehmen wir die Rolle von Nachwuchs-Forschenden, die sich an Bord der HMS Beagle begeben, um Charles Darwin bei der Vollendung seines Buches zu unterstützen. Dabei reisen wir um die Welt, studieren verschiedenste Tiere, publizieren unsere Entdeckungen und stellen Theorien auf. Die Person, die am Ende einer Partie die meisten Punkte sammeln konnte, hat am meisten zum Buch „Über die Entstehung der Arten“ beigetragen und ist glücklicher Sieger des Spiels.
Das Spielfeld ist in einem 3×3 großen Raster angeordnet. Auf jedem Feld liegt ein Tier oder ein besonderer Charakter. Am Rand des Feldes steht die HMS Beagle, welche drei Plättchen vor sich liegen hat. Sind wir am Zug, so suchen wir eines der drei Plättchen aus und legen dieses auf das entsprechende Feld unseres persönlichen Spieltableaus.
Je nachdem, auf welchem Feld sich das Plättchen befand, dass wir uns genommen haben, rücken wir anschließend das Schiff entlang der Pfeile vor. Befand sich das Plättchen beispielsweise auf dem Feld direkt vor der HMS Beagle, so bewegt sich diese nur um ein Feld vorwärts – Befand es sich auf dem dritten Feld, so bewegt sie sich drei Felder vor. Nach 12 Runden endet die Partie und der Siegende wird ermittelt.
Plättchen sammeln für Punkte
Jedes Tier besitzt eine Tierklasse und einen Lebensraum. Beide sind jeweils auch einmal in jeder denkbaren Kombination auf dem persönlichen Tableau abgebildet. Während wir von Tieren beliebig viele derselben Klasse und desselben Lebensraumes sammeln dürfen, ist die Anzahl der Charaktere (links im Bild) auf drei begrenzt. Alle Plättchen besitzen verschiedene Boni, die uns entweder Siegpunkte am Ende der Partie, Kompass-Marker oder Ortskundige-Marker geben.
Ortskundige-Marker (unten links im Bild) ermöglichen es uns die HMS Beagle ein Feld vor oder zurück zu bewegen, um eventuell gewünschte Plättchen einer anderen Reihe zu erhalten. Alternativ können wir mit dem Marker die Reihe in der wir stehen leeren und mit neuen Plättchen auffüllen.
Siegpunkte sind in direkte Siegpunkte und Kartographie aufgeteilt. Während wir direkte Siegpunkte am Ende der Partie durch die oben liegenden Plättchen erhalten (überdeckte Plättchen zählen nicht), erhalten wir bei der Kartographie Punkte durch die offenliegenden Kartensymbole (oberes Bild, in der zweiten Reihe) multipliziert mit den gesammelten Kompass-Markern (oberes Bild, unten rechts).
Weitere Siegpunkte erhalten wir, indem wir Publikationen veröffentlichen oder Theorien aufstellen. Publikationen erhalten wir, indem wir alle vier Felder eines Lebensraumes oder einer Klasse bzw. einer Reihe oder Spalte unseres persönlichen Tableaus vervollständigen (wie z.B. in der dritte Spalte oder der untersten Reihe im oberen Bild). Diese geben uns direkt 5 Siegpunkte.
Theorien stellen wir auf, wenn wir ein Tier nehmen, welches dieselbe Klasse und denselben Lebensraum besitzt, wie ein Tier, welches schon auf unserem Tableau liegt. Das Tier auf unserem Tableau wird vom neu genommenen Tier überdeckt und wir können uns eines der drei ausliegenden Theorien aussuchen. Diese geben eine Art Sammel-Ziel vor. Je mehr wir vom Gewünschten sammeln, desto mehr Punkte erhalten wir am Ende der Partie.
Infos zu Auf den Wegen von Darwin
Spielerzahl: 2 – 5 Alter: ab 8 Jahren Spielzeit: 30 Minuten Schwierigkeit: Familienspiel Langzeitmotivation: mittel Klassifikation: Draften, Legespiel, Set Collection Autor: Grégory Grard, Matthieu Verdier Illustrationen: Maud Briand, David Sitbon Verlag: Asmodee, Sorry We Are French Offizielle Website: Link Erscheinungsjahr: 2023 Sprache: Deutsch Kosten: 34,99 Euro |
Fazit
Ziel in „Auf den Wegen von Darwin“ ist es nun also möglichst passende Plättchen zu sammeln und dabei darauf zu achten möglichst viele Punkte zu erhaschen. Dabei sollten Plättchen, die viele Siegpunkte geben, am Ende der Partie bestenfalls oben liegen. Dadurch sind besonders Plättchen, welche Kompasse oder andere Boni bieten am Anfang der Partie besonders beliebt. Besitzt man einmal einen Bonus, so ist dieser sicher und man kann das genutzte Plättchen später überdecken.
Doch nicht immer sind Marker sinnvoll. Manchmal kann der reine Fokus auf Siegpunkte auch zum Sieg verhelfen. Je nach Situation müssen also andere Entscheidungen getroffen werden. Das macht „Auf den Wegen von Darwin“ zu einem vielseitigen Spiel. Nicht immer ist der gerade gegangene Weg wirklich der sinnvollste. Man muss sich Zug für Zug von neuem entscheiden, welches Plättchen sich wirklich lohnt.
Jedoch bestimmt auch stark das Glück den weiteren Verlauf einer Partie. Nicht immer liegt genau das aus, was man benötigen könnte. Alternativ landet die Beagle aufgrund diverser Entscheidungen der Gegenspielenden vielleicht auch nie auf einem Feld, welches genau das Plättchen besitzt, welches man benötigen könnte. Aber eben auch dies ist eine Entscheidung, die getroffen werden kann. Man sieht, dass der Gegenspielende genau das Plättchen gebrauchen könnte und entscheidet sich bewusst, ein Plättchen vom einem Feld zu nehmen, damit die HMS Beagle nicht so weit fährt, sodass der Gegenspielende sein benötigtes Plättchen erhalten kann.
„Auf den Wegen von Darwin“ ist bei weitem nicht der Taktikkracher wie „Darwin’s Journey“, aber besitzt seinen ganz eigenen, besonderen Charme. Eine Partie ist nach den ersten Probepartien gerne mal in 20 – 30 Minuten vorbei und spielt sich fluffig durch. Im Anschluss kam es des Öfteren dazu, dass wir eine weitere Partie dranhängten. Grund dafür ist, dass „Auf den Wegen von Darwin“ schön unkompliziert und entspannt ist.
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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