Valves digitaler Vertriebsdienst Steam ist eine Macht im Gaming-Sektor: Dass nun auch Blizzard seine Spiele auf die populäre Storefront bringt, untermauert die starke Stellung, die Valve sich mit seiner Steam-Plattform im Laufe von inzwischen rund 20 Jahren aufgebaut hat. Für den Großteil der Publisher gilt inzwischen: An Steam geht es nicht vorbei.
Blizzard bringt einige hauseigene Spieletitel auf Valves Steam-Plattform unter. Hinter dieser Meldung steckt mehr als eine bloße Information über die Bibliothekserweiterung. Denn: Nur wenige Publisher kommen ohne Steam als Vertriebskanal aus. Einige hatten es versucht, kehrten jedoch wieder zurück. Dass nun ausgerechnet Blizzard Spiele über Steam anbieten will, ist ein deutliches Signal. Blizzards Games-Historie ist länger als die der Valve-Plattform: mit dem Battle.net hatte man das moderne Gaming eingeläutet lange bevor es Steam überhaupt gab. Blizzard wird niemals seine Spiele über den Valve-Kanal verkaufen – das schien über viele Jahre ein ungeschriebenes Gesetz zu sein.
Blizzard ist nun allerdings ein Sonderfall. Das Image der Spieleschmiede litt vor allem unter den Sexismus-Anschuldigungen. Der makellose Ruf war dahin. Tiefgreifende Veränderungen waren die Folge: das alte Management ist weg, und Microsoft steht kurz davor, den Spielegiganten einfach aufzukaufen. Das Blizzard von damals gibt es also faktisch nicht mehr. Da ist auch der eigentlich überraschende Steam-Move gar nicht mehr so überraschend wie man auf den ersten Blick annehmen könnte.
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Auch bei Valve hat sich im Laufe der Jahre einiges verändert. Die mächtige Stellung von heute hatte Steam vor etwas mehr als zehn Jahren nicht. In den 2010er-Jahren veröffentlichten Electronic Arts und Microsoft ihre Games lieber selbst, über eigene Launcher. Steam wollte man nicht mehr nutzen. Auch Steam Machines war ein Flop und Valves Investitionen in Virtual-Reality-Konzepte schienen sich zu dieser Zeit – zumindest kurzfristig – auch nicht zu lohnen. Und plötzlich war auch noch Call of Duty weg, lief stattdessen über einen hauseigenen Launcher von Activision-Blizzard. Als wäre die Katastrophe nicht groß genug, startete auch noch Epic Games ein Konkurrenz-Format.
Ein Jahrzehnt später: Alles ist anders
Valve gab nicht auf. Im Gegenteil. 13 Jahre später ist nahezu alles anders: VR läuft, Electronic Arts und Microsoft verkaufen ihre Spiele wieder über Steam – und zwar neben unzähligen anderen Publishern, die von Valves Community-Wachstum profitieren. Das Steam Deck hat eine Games-Evolution ausgelöst. Und nun haut Blizzard seine Toptitel ins Portfolio. Nur Epic Games bleibt standhaft, lockt Fans mit Games wie Fortnite oder Rocket League auf die eigene Plattform und verteilt fleißig Gratisspiele.
Dennoch: Ohne Steam läuft es für viele Publisher und Entwickler nicht. Nur wenige wagen den Schritt auf den Markt noch ohne „Valves Unterstützung“, Minecraft etwa oder das genannte League of Legends; auch Hypes wie Genshin Impact finden sich auf Steam nicht – noch nicht. Hinzu kommen einige wenige große Einzelprojekte, dem dem Valve’schen Charme widerstehen: Star Citizen zum Beispiel. Und so manch andere Titel sind eben digital gar nicht erhältlich oder auf anderen Verkaufsplattformen gelandet.
Die Anziehungskraft von Steam wächst schrittweise weiter. Mit jedem neuen großen Titel wird die Macht größer – und gleichzeitig wird es für Publisher noch schwerer, die Plattform zu ignorieren. Steam hat das Wachstum teils mit brutalen Methoden vorangetrieben. Die gefielen damals längst nicht allen Fans: das Qualitätsmanagement wurde abgespeckt, es wuchs die Angst, Entwickler könnten die Plattform förmlich mit Schrottspielen fluten. Heute gilt: Über Steam und die regelmäßigen Rabattaktionen findet man so manche Indie-Perle, die man sonst vielleicht nie entdeckt hätte. Namhafte Publisher wie EA, Microsoft, Capcom, Ubisoft oder Sony veröffentlichen ihre Highlights – und letztlich haben Fans all ihre Lieblingsspiele in einer einzigen Games-Bibliothek stets installationsbereit. Das erleichtert am Ende sogar den Wechsel auf einen frischen Gaming-PC. Hinzu kommt der große Erfolg des Steam Deck, auf dem sich die gekauften Titel häufig problemlos spielen lassen.
Trotz Popularität von Epic Games ist deren Launcher so etwas wie das Gallien der Spieleszene.
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