Mit dem Brettspiel „Hell: Legends“ hat der Kleinverlag Hodari Spiele ein höllisch heißes Eisen im Feuer. Kein geringeres Original als das Computerspiel Diablo stand Pate für die Idee. Der Autor David Rimbach hat sich sogar die beiden besten Teil aus Blizzards revolutionärer Hack’n’slay-Reihe herausgepickt.
Dungeon Crawler gibt es viele: Durch dunkle Kerker zu streifen, Monster zu metzeln und dafür haufenweise Beute einzusacken ist eine ebenso simple wie grandiose Idee. Im Brettspielbereich hatte HeroQuest dieses Konzept Ende der Achtziger populär gemacht und im Jahr 1997 sorgte Blizzard North dafür, dass das Monstermetzeln bei einem Massenpublikum salonfähig wurde – in direkter Verbindung stehen die beiden Spiele nicht. Die Videospielentwickler hatte sich Titel wie NetHack und Moria als Vorlage genommen, setzten auf Ideen aus Der Herr der Ringe und Might and Magic. Und trotzdem haben HeroQuest und Diablo etwas gemeinsam: Beide Spiele hatten enorme Einflüsse auf die Genres. Die steckten damals in den Kinderschuhen, wurde schrittweise immer populärer.
Jahrzehnte alte Ideen noch immer frisch
HeroQuest gibt es heute in einer 2021 veröffentlichten Neuauflage, Diablo in vor nicht all zu langer Zeit mit dem vierten Teil an den Start gegangen, wurde erst kürzlich mit der ersten Erweiterung bedacht. Beide Spiele überdauern die Zeit, weil die dahinter liegenden Spielkonzepte eben zeitlos sind. Umso überraschender ist angesichts der immer populärer werdenden Adaptionen, dass es ausgerechnet zu Diablo kaum Einträge in der Brettspielwelt gibt. Ja, Glass Cannon Unplugged wird im kommenden Jahr ein Brettspiel auf Basis von Diablo herausbringen, und zur Jahrtausendwende gab es auch einen Dungeons and Dragons-Ableger zu Diablo 2, ansonsten meiden Verlage die Marke jedoch wie der Höllenfürst das göttliche Licht meidet.
Wenn ein echte Diablo-Brettspiele rar sind, müssen es eben die Fans selbst richten. Mit dem Autor David Rimbach von Hodari Spiele startet ein Szenekenner nun im kommenden Jahr einen Versuch: „Hell: Legends“, so der Titel des Brettspiels, ist ein kooperatives Dungeon Crawler-Brettspiel für 1 bis 4 Spieler, das im kommenden Jahr über ein Crowdfunding auf Gamefound finanziert werden soll. Über 2.000 Fans folgen der Kampagne bereits – und angesichts der populären Vorlage scheint der Erfolg sicher.
Der große Name fehlt dem Werk von David Rimbach zwar, als Ideengeber hat der Autor allerdings die Computerspiele Diablo 1 und Diablo 2 genutzt, wie er im Gespräch auf der SPIEL’24 in Essen verriet. Einen ersten Prototypen des Brettspiels hatte er aufgebaut – in durchaus guter Qualität. „Ich spiele Hell: Legends ja bereits. Da muss es gut aussehen“, meint Rimbach. Wirft man einen Blick auf das Spiel, kennt dabei den Titel nicht, kommt einem direkt Diablo in den Sinn: „Die Vorlage ist definitiv erkennbar“, so der Autor, der zuvor Spiele wie Wutaki oder jüngst Galaxy Postman herausgebracht hatte. Letzteres ist längst vergriffen.
Mit dem Brettspiel „Hell: Legends“ würden vor allem erwachsene Spieler und natürlich Diablo-Fans angesprochen, erklärt David Rimbach. Wer Charakterprogression und Dungeon-Abenteuer möge, könnte mit dem Spiel „viel Spaß haben“. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in dem Fähigkeitensystem – auch das ist angelehnt an die Diablo-Talentbäume. Zu der Charaktertafel und den Beute- beziehungsweise Ausrüstungskarten gehört bei „Hell: Legends“ ein Tableau, auf dem einzelne Fähigkeiten – von Zaubern bis Schwertattacken – angeordnet werden. Das lädt zum Experimentieren ein, wie David Rimbach erklärt. „Man ist da gar nicht so sehr festgelegt“. So könne man einen Barbaren auch zaubern lassen oder umgekehrt. Hierdurch ergeben sich immer wieder neue Kombinationen, die das eher starre Klassensystem wie man es auch Diablo kennt, aufbricht.
Tatsächlich soll bei dem Brettspiel auch das Gameplay im Mittelpunkt stehen und nicht unbedingt die Hintergrundgeschichte. „Es gibt natürlich eine Story“, so Rimbach. „Aber alles ist eher um ein Legacy-Element herum aufgebaut“. Man versucht sich an Szenarien verschiedener Schwierigkeitsgrade, bastelt an seinem Charakter herum, sammelt Ausrüstung und schaltet neue Skills frei, wird stärker und versucht letztlich, neue Anläufe nach einem Scheitern erfolgreicher abzuschließen.
Der Fokus liegt nicht auf einer epischen Kampagne, sondern vorrangig auf sogenannten „one shots“. Ob später noch eine kleine zusammenhängende Kampagne hinzu kommt, ist „noch nicht entschieden“. David Rimbach erklärt, das müsse noch getestet werden. Vom Tisch sei die Idee nicht, der Schwerpunkt stehe aber „im Grunde fest“. Hell: Legends kann sich also bis zum finalen Brettspiel noch verändern, ach bezüglich der verfügbaren Spielmodi. Der vorgestellte Prototyp auf der Essener Messe sei „nicht der ganz aktuelle“ gewesen, erklärt Rimbach. Es sei einfach nicht alles pünktlich fertig geworden.
Eine Brücke zu den Videospielen schlägt Hell: Legends übrigens auch. Es wird eine Web-App geben, die Spieler auf ihren Abenteuern begleitet. Zwingend notwendig wird die aber nicht werden.
Im ersten Quartal 2025 soll die Crowdfunding-Kampagne zu Hell: Legends auf Gamefound an den Start gehen. Wie hoch das Finanzierungsziel voraussichtlich sei? „Das müssen wir noch gucken. Es ist noch zu früh, um das endgültig festzulegen“, so Rimbach. Der Autor dieses martialischen Brettspiels mit starkem Fokus auf Hack’n’slay und reichlich Blut auf den Tokens hat in der Autorenszene übrigens ganz anders angefangen: mit „Schnapp die Möpse“ kam 2017 ein simples Spiel als Ein-Mann-Projekt und nach einer spontanen Idee heraus.
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