Die deutsche Games-Branche trauert um den Spiele-Journalisten Michael „Mick“ Schnelle. Er verstarb im Alter von 58 Jahren in der Nacht vom 27. auf den 28. Juli 2022.
Als Webseite mit einem Fokus auf Spiele sind Todesmeldungen selten. In diesem Fall liegt es anders, denn verstorben ist mit Mick Schnelle ein Spiele-Journalist, dem die Branche viel zu verdanken hat. Gamestar, PC Player, Gamersglobal, Amiga Joker – sie haben ihn alle gehabt. Nun ist das Branchen-Urgestein und ein Wegbereiter des deutschen Spiele-Journalismus mit 58 Jahren verstorben – viel zu früh.
Die Nachricht kam überraschend. Erfahren haben es viele in den Sozialen Medien. Nichtsahnend scrollt man durch seine Timeline, trifft man eine Meldung, die einen innehalten lässt, die man zunächst nicht greifen kann – immerhin stand sie auf dem Profil von Mick Schnelle und dort war man so manche Merkwürdigkeit gewohnt. Kein Witz, kein Spruch – diese Nachricht war bitterernst.
Wenn man etwas persönlichen über einen Menschen schreiben kann, den man im Grunde gar nicht persönlich kennt, dann vermutlich über Michael Schnelle. Der Grantler mit der ewigen Gegenmeinung; der, der gegen den Strom schwimmt; aber auch der unerbittliche Spieletester; der Games-Journalist der ersten Stunde; der Redakteur, der mit seiner Art viele der heutigen „Silver Gamer“ in Jugendjahren gleichermaßen unterhalten und informiert hat.
Aus dem familiären Umfeld drang die Meldung an die Öffentlichkeit. Der erfahrene Videospiele-Redakteur und Autor verstarb in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. Es ging ihm bereits seit längerer Zeit Gesundheit nicht gut, das hatte Mick Schnelle selbst oft auf Facebook geschrieben. Zwischendurch dann Dinge zum Schmunzeln, manchmal zum Ärgern – jüngst wurde es ruhiger in seiner Timeline.
Mick Schnelle begann seine Karriere in den Neunzigern beim Joker-Verlag, um an Amiga Joker und PC Joker mitzuwirken. Seine größte Station war die Gamestar, wo Schnelle zu Gründungsredaktion gehörte. Heute ist aus dem einstigen Spieleblättchen ein Games-Maschinerie unter dem Vermarkte Webedia geworden. Legendär war Mick Schnelles Wirken am Projekt „Raumschiff Gamestar“ – damals durfte Spiele-Journalismus noch informativ und zugleich unterhaltsam, sogar albern sein. Heute wäre das angesichts eines „Performance-Zwangs“ kaum denkbar. Also war Mick Schnelle kritischer Journalist und Teilzeit-Comedian, beide Rollen füllte er mit Leidenschaft aus. Michael Schnelles Wirken hat viele aus der Games-Branche, aber auch viele Spieler beeinflusst – auch mich selbst. Als er bei der Gamestar anfing, kaufte ich das Magazin jeden Monat am Erscheinungstag „anne Bude“, am Kiosk. Heute nicht mehr, aus vielen Gründen. Auch, weil Persönlichkeiten wie Mick Schnelle zwar noch immer in der Branche aktiv sind, sie aber mit den Jahren verblassten und verloren gingen im Chaos aus Journalismus, Werbung und Reichweitenstreben. Schnelle wird fehlen, trotz oder gerade wegen seiner Streitbarkeit.
Damals waren die Hefte noch relevant, um sich in der aufstrebenden, rotierenden Branche überhaupt einen Überblick verschaffen zu können. Mick Schnell hat dazu beigetragen, die Rätsel des Videospiele-Kosmos zu entschlüsseln. Dafür gebührt ihm Dank.
Vor Monaten hatte Mick gefragt, welches Brettspiel wird denn aktuell spielen würden. Es war zu diesem Zeitpunkt Der Herr der Ringe – Reise durch Mittelerde. Vielleicht hast Du jetzt Zeit, um es auszuprobieren, Mick.
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