Mit Tectonia ist ein ambitioniertes Projekt in sein Crowdfunding auf Gamefound gestartet. Das strategische Wargame lässt drei bis fünf Spieler in die Rollen vom Stammesanführern schlüpfen. Der eigentliche Clou des Brettspiel ist das Spielbrett selbst – das verändert sich im Verlauf der Partie stetig.
Drei bis fünf Spieler, bis zu drei Stunden Spielzeit pro Partie und ein Haufen Material – so lässt sich ganz grob der Rahmen von Tectonia zusammenfassen. Das Brettspiel ist in mehrfacher Hinsicht ambitioniert: Es ist ein strategischer Brocken, es setzt auf einen innovativen Spielbrett-Kniff und es ist ein Ein-Mann-Projekt – nun soll es per Crowdfunding über Gamefound finanziert werden. Das zumindest ist der Plan des Autors hinter Tectonia, Hagen Behr. So richtig krachen will es derzeit noch nicht, aber es gibt Hoffnung: Rund ein Viertel der geplanten Summe von 20.000 Euro hat die Kampagne bereits generiert.
„Battle on a living World“
Tectonia ist per Idee grundsätzlich ein Kriegsspiel: Verschiedene Fraktionen gehen sich gegenseitig an die Gurgel, eingebettet ist das Area-Control-Konzept in eine Story um eine Art Naturkatastrophe, die nicht weniger als die Welt selbst ins Wanken geraten ließ. Genau daraus drechselt Hagen Behr die dem Brettspiel zugrundliegende Mechanik: Das Spielbrett unterliegt im Verlauf der Partie immer wieder Veränderungen – denn die tektonischen Platten bewegen sich. Das sorgt für kleine Twists, die Spieler in ihre Zugplanungen einbeziehen müssen.
Der Titelzusatz „Battle on a living world“ klingt zwar wie ein Popsong aus den Neunzigern, beschreibt die Idee von Tectonia allerdings ziemlich treffend. Der modulare Spielplan sorgt zugleich für Varianz. Hunderte Karten lassen sich damit bauen, um das Setup immer wieder neu zu gestalten. Ansonsten liegen Stammesfiguren, Würfel, Karten und Gebäudeplättchen bei, mit denen sich die Taktiken des eigenen Stammes auf dem Spieltisch sichtbar machen lassen.
Gekämpft wird viel, denn darum geht es offensichtlich: Truppen bewegen, Würfelchen rollen und Majoritäten bestimmen – die Grundidee der Kämpfe ist simpel. Weil sich Krieger aber stärken lassen, und Sektoren Armeegrößen limitieren können, bleibt der taktische Anspruch bewahrt. Letztendlich geht es um Movement, Ressourcen – und natürlich Siegpunkte.
Für rund 70 Euro ist derzeit ein Brettspiel im Crowdfunding zu unterstützen, das über eine der innovativsten Spielbrettmechanismen der letzten Jahre verfügt. Und es handelt sich zudem um eine Kampagne, die der Kernidee der Schwarmfinanzierung entspricht: Da ist ein findiger Autor mit einer Idee, nur die Kohle fehlt. Keine großen Verlage, keine großen Versprechungen, keine Gewinnmaximierung durch die Hintertür – bei Tectonia geht es allein um die Realisierung einer Brettspielidee. So richtig fluppen will es zum Start der Kampagne auf Gamefound aber nicht. Am 5. Juli ging Hagen Behr mit seinem Projekt live. Bislang konnte er von den angepeilten 20.000 Euro immerhin knapp über 5.000 Euro generieren – ein Viertel der Summe. Das Ziel liegt dennoch in weiter Ferne, was am Ablauf von Crowdfunding-Kampagne liegt: die sind oft in den ersten 24, 48, manchmal 72 Stunden besonders stark, dann flacht es ab – bis zum Endspurt kurz vor Fristablauf.
Produziert wird das Spiel übrigens zumindest in Teilen in Europa. In Polen sorgt Granne für Spielbrett, Karten und alles, was nicht Figuren oder Würfel ist. Die letzteren beiden Dinge kommen von Gameland aus China. Und Happyshops sorgt für den Versand. Der kostet zwischen zehn und zwanzig Euro europaweit oder maximal 35 Euro für den Rest der Welt.
Klar, der Kampagne fehlt die auf Optik hochglanzpolierte Sexiness, dafür macht das Spielprinzip einen spannenden Ersteindruck. Anschauen sollte man sich die Crowdfunding-Kampagne zu Tectonia daher in jedem Fall. Zeit bleibt noch bis zum 26. Juli.
Und weil Crowdfundung-Fans es also Motivator so lieben – ein bisschen „FOMO“ spielt auch hier mit: Wenn das Ding nicht finanziert wird, könnte eine kleine Innovation in der Versenkung verschwinden.
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