Die Macht ist mal wieder mit denen, die über ein Smartphone oder Tablet mit mindestens der Androidversion 4.0 oder höher verfügen oder ein Endgerät mit iOS 7.0 oder höher besitzen. All jene technisch ausgestatteten Spieler können sich seit dem 11. Januar 2017 im neuen mobile Game Star Wars – Force Arena von Entwickler netmarble Gamesum Ruhm und Ehre zanken. Wir haben uns die Spiele-App für euch angeschaut. Im ausführlichen Spieletest stellen wir euch unsere Eindrücke zu, Free-2-Play-Spiel Star Wars – Force Arena vor. Möge die macht mit euch sein!
Spiele-App im Test: Star Wars – Force Arena
Wenn Spieler in einer Spielbeschreibung etwas von Arena lesen, steigt die Hoffnung auf einen spannenden Multiplayertitel, bei dem man sich durch seine spielerischen Fähigkeiten einen Spitzenplatz innerhalb eines Laddersystems erkämpfen kann. Und tatsächlich setzt die Spiele-App Star Wars – Force Arena von netmarble Games auf kompetitives Gameplay, das man allein im 1-on-1 oder in Zweierteams im 2-on-2 erleben kann. Eine Billigproduktion von einem völlig unbekannten Entwickler ist Star Wars – Force Arena indes nicht. Netmarble Games ist im App-Sektor kein unbeschriebenes Blatt, sondern hat bereits Lizenzspiele aus dem Marvel und auch Disney-Universum umgesetzt – darunter Spiele wie Marvel Future Fight oder Disney Magical Dice. Die Erwartungen der Fans waren also hoch. Zunächst fällt auf, dass Star Wars – Force Arena der Spiele-App Clash Royale von Supercell zwar ähnlich ist, bei der Perspektive jedoch auf eine isometrische Ansicht setzt statt auf eine Draufsicht. Das tut der Atmosphäre sichtlich gut, denn Star Wars – Force Arena lässt Spieler die Macht auf einem kleinen Smartphone oder Tablet-Display vergleichsweise deutlich spüren. Die Präsentation in Sachen Grafik und Sound bewegt sich auf einem gehobenen Niveau. Besonders gelungen ist der Startbildschirm der Spieler, auf dem detaillierte Modelle von Helden und Schurken aus dem Star Wars Universum die Strategiespieler in Empfang nehmen. Der übersichtliche Startbereich lässt Spieler sämtliche Inhalte bequem und mit wenigen Tastenkommandos erreichen.
Am linken Rand führen Symbole zum Kampfauswahlbildschirm, zum Belohnungsbereich, zu den Kartenstapeln, zum Handelsbereich sowie zur Gildensektion. Ebenfalls erreichbar ist der, für ein Free-2-Play-Spiel obligatorische Shop. Letzterer hält sämtliche digitalen Vorräte bereit, die man als ambitionierten Spieler bei Star Wars – Force Arena benötigt. Einzelne Karten stehen gegen in-Game-Credits zum Kauf bereit. Kartenpacks kosten dagegen Kristalle, die ihr in geringen Mengen im Spielverlauf gewinnt, oder aber in größeren Mengen gegen Echtgeld kaufen könnt. Dabei gilt wie immer die Faustregel: Man kann im Spiel alles kostenlos freischalten, aber es dauert ohne den Einsatz von echtem Geld natürlich um ein Vielfaches länger. Kristalle kosten zwischen 2.79 Euro (270 Stück) und 94.99 Euro (14.000 Stück). Zum Vergleich: Kartenpacks kosten je nach Qualität und garantiertem Seltenheitsgrad der beinhalteten Karten zwischen 110 Kristalle (Goldsatz) und 1.980 Kristalle (Diamantsatz).
Star Wars trifft Kartenspiel trifft MOBA
Wirklich ambitionierte Spieler, die im Laddersystem eine wesentliche Rolle spielen möchten, kommen um den Einsatz von Echtgeld kaum herum – zumindest, wenn man Erfolge in absehbarer Zeit zu erreichen gedenkt. Das liegt vor allem daran, dass die sogenannten „einmaligen Karten“ in den taktischen Partien oftmals den Ausschlag zwischen Sieg und Niederlage geben. Einmalige Karten, etwa den aus der Serie Rebels bekannten Jedi Kanaan Jarrus oder Pao aus dem Film Rogue One, sind jeweils einem bestimmten Anführer zugeordnet. Die mächtigen Kartenvarianten können damit nur dann eingesetzt werden, wenn man auch den entsprechenden legendären Kommandeur bereits freigeschaltet hat. Dabei hilft auch der Handelsbereich, in dem Spieler alle sechs Stunden Karten eintauschen können. Aus zehn epischen Karten und einigen InGame-Credits macht man dann beispielsweise eine einmalige Karte. Zu Beginn des Spiels ist diese Option aufgrund der wenigen Kartenressourcen noch wenig interessant. Mit regelmäßigen Spielpartien vergrößert sich dagegen der eigene Kartenstapel, sodass Tauschvorgänge eine clevere Maßnahme sind, um auch ohne Echtgeldeinsatz an gute Karten zu gelangen. Netmarble Games setzt bei Star Wars – Force Arena insgesamt auf ein faires Free-2-Play-Modell. Wir haben während unseres Spieletest von Star Wars – Force Arena jedenfalls keinen einzigen Cent investiert und dabei dennoch die eine oder andere wertvolle Karte erhalten oder getauscht.
Das Spielprinzip setzt auf eine Kombination aus zwei anhaltenden Spieltrends: Sammelkarten und taktischen MOBA-Gefechte. MOBA steht für Multiplayer Online Battle Arena und ist ein Echtzeit-System (Real-Time Strategy), bei dem Spieler während der Gefechte jeweils einen Helden bzw. Schurken per Fingerdruck durch die Online-Arena manövrieren und durch das Ausspielen von Karten Verstärkungstruppen herbeibeordern. Das Rufen von Verstärkung kostet dabei jeweils Energiepunkte, die sich langsam aufladen. Je mächtiger eine Einheit, desto mehr Energieressourcen verschlingt diese auch. Taktisch wichtig ist auch der Ort auf dem Schlachtfeld, an dem die jeweiligen Truppen erscheinen sollen. Clevere Spieler setzen dem Gegner gezielt Nahkämpfer als Blocker vor die Nase oder lassen Fernkämpfer in sicherer Entfernung spawnen, um etwa gegnerische Nahkämpfer gefahrlos zu beseitigen. Auch wenn es anfangs nicht den Eindruck macht: Star Wars – Force Arena ist taktischer als es scheint. Ausschlaggebend für den Erfolg ist eine sinnvolle Zusammenstellung des Kartenstapels unter Berücksichtigung des jeweils verwendeten Anführers. Vor allem, weil die erwähnt einmaligen Karten in Verbindung mit dem Anführer heftige Synergien erzeugen. Kanaan Jarrus wehrt feindliche Blasterschüsse mithilfe seines Lichtschwerts ab und kann daher für einen spürbaren Zeitgewinn sorgen.
Das zweite strategische Element ist der geschickte Einsatz der Anführerfähigkeiten. Jeder Helden bzw. Schurke verfügt über eine einzigartige – und zum jeweiligen Charakter passende – Fertigkeit, die Spieler per Knopfdruck auslösen. Während Großmoff Tarkin ein verheerende Bombardement veranlasst, erzielt Ezra Bridger mit seinem Lichtschwert enormen Schaden innerhalb eines Wirkungsbereichs.
Insgesamt steckt hinter dem strategisch dichten Gameplay ein vergleichsweise einfaches Prinzip: durch den geschickten Truppen- und Heldeneinsatz arbeiten Spieler sich schrittweise in die generische Hälfte der Arena vor und beseitigen die feindlichen Verteidigungsgeschütze, um am Ende den feindlichen Generator zu zerlegen, der den Schutzschild mit Energie versorgt.
Helden und Schurken kommandieren
Die vielen verfügbaren Helden und Schurken aus dem Star Wars* Universum lassen bei Star Wars – Force Arena das Herz jedes Sammlers höher schlagen. Von altbekannten Gesichtern wie Ben Kenobi oder der ewig jungen Prinzessin Leia bis hin zu neuen Figuren wie Direktor Orson Krennic (Rogue One) oder Agent Kallus (Rebels) sind viele ikonische Charaktere als Anführer vertreten. Jeder Kommandeur ist optisch eindrucksvoll in Szene gesetzt und verfügt über individuelle Charakterwerte, die der taktischen Ausrichtung der Figur entsprechen. Lichtschwert schwingende Nahkämpfer arbeiten meist mit einem erhöhten Gesundheitspool, um überhaupt erst lebendig in Nahkampfreichweite zu gelangen.
Das ist vor allem dann wichtig, wenn gegnerische Spieler auf Spieltaktiken wie Schleichangriffe mit Fernkampftruppen setzen, die vergleichsweise verheerend sein können, wenn man als Spieler nicht angemessen darauf reagiert. In der Arena sieht eine derartige Strategie wie folgt aus: man fokussiert seine Truppen auf eine Lane und lenkt damit die Aufmerksamkeit des Gegners auf diesen Großangriff. Während der Opponent mit Abwehrmaßnahmen beschäftigt ist, schickt man einen einzelnen Trupp mit möglichst großer Reichweite über eine andere Lane auf die feindlichen Geschütze, um in aller Seelenruhe auf den feindlichen Energieschild vorzudringen. Diese höchst effiziente Taktik ist insbesondere bei unaufmerksamen Gegnern erfolgversprechend, sodass eine gute Spielübersicht über Sieg oder Niederlage entscheiden kann.
Dass netmarble Games die Helden und Schurken hübsch präsentiert und ihnen auch einige Story-Hintergründe spendiert, tut der Atmosphäre des Spiels sichtlich gut.
Teamplay erwünscht
Fans kooperativer Spiele freuen sich besonders über den Team-Modus, der für ein MOBA obligatorisch ist. Battle-Arena-Spiele machen mit steigender Spielerzahl umso mehr Spaß, weil jeder zusätzliche menschliche Mitspieler die taktische Bandbreite erweitert, auf die jeder Spieler individuell aber auch gemeinsam mit den Mitgliedern des eigenen Teams, reagieren muss. Neben der individuellen Taktik im Umgang mit den Energieressourcen zur Beschwörung der Truppen, ist auch die Positionierung auf den Lanes von entscheidender Bedeutung. Für ein App-Spiel bietet Star Wars – Force Arena daher vergleichsweise tiefgehende strategische Möglichkeiten. Dennoch ist es bei nicht eingespielten Teams in der Regel ein eher chaotisches Vorgehen, um die Gegner zu besiegen.
Die fehlenden Kommunikationsmöglichkeiten mit den Teammitgliedern fallen bei einem MOBA deutlich ins Gewicht. Dennoch schafft netmarble Games es, viel Taktik auf einem relativ kleinen Spielfeld unterzubringen. Die Spielpartien dauern je nach Können der Gegner nur wenige Minuten, sodass keine Langeweile aufkommt.
Star Wars Force Arena: Digitale Sammelleidenschaft
Wer gern digitale Inhalte sammelt und MOBAs mag, sollte dem Spiel zumindest ein wenig Aufmerksamkeit schenken und einige Testrunden spielen. Die liebevolle Umsetzung des Anführersystems glänzt mit atmosphärischen Details, sodass stets ein spürbares Star-Wars-Feeling aufkommt. In unseren Spieletest erwies sich das Sammelkartensystem als heimliches Star-Feature von Star Wars – Force Arena, auch wenn die Präsentation nicht derart stimmig wie etwa bei unserem vergangenen Spieletest von Star Wars – Galaxy of Heroes ist.
Was gut gelingt, ist die Balance zwischen Einsteigerfreundlichkeit und Late-Game-Anspruch. Während Neulinge sich gut und schnell in das Spiel hineinfinden, arbeiten erfahrene MOBA-Fans an der Optimierung ihrer Kartendecks und Arena-Strategien, um einen der Plätze in der Ladder zu erreichen. Jeweils nach Ablauf einer Leiterphase werden Spieler entsprechend ihrer erzielten Position mit Gegenständen belohnt. Hinzu kommt ein motivierenden Tagesaufgaben-System, das zum täglichen Einloggen animiert und Regelmäßigkeit mit der Vergabe von Bonus-Items schmackhaft macht.
Bildergalerie zu Star Wars – Force
Infobox
Spielerzahl: 1 Spieler
Alter: ab 6
Spieldauer: 20 Minuten pro Tag
Schwierigkeit: leicht bis mittel
Langzeitmotivation: hoch
Publisher: Netmarble Games
Entwickler: NetmarbleGames
Erscheinungsjahr: 2017
Plattformen: Android, iOS
Sprache: deutsch
Kosten: Free-2-Play, in-Game Käufe
Fazit
Insgesamt ist Star Wars – Force Arena ein gutes, aber kein herausragendes mobiles Spiel im Star Wars Universum. Netmarble Games gelingt die Gratwanderung zwischen taktischen Gameplay-Möglichkeiten und simpler Touchbedienung auf dem Smartphone oder Tablet. Wer MOBAs wie Dota 2 oder League of Legends mag, wird sich über eine mobile Alternative freuen – auch wenn die tatsächlichen strategischen Herausforderungen bei Star Wars – Force Arena letztendlich fehlen. Zu oft verkommen Matches zu wilden Klickorgien, bei denen es schwer fällt, die Übersicht zu bewahren oder den Fokus auf das Wesentliche zu legen.
Trotz kleinerer Mankos erwies sich die App Star Wars – Force Arena in unserem Spieletest als durchaus anspruchsvolles Mobile-Game, mit dem netmarble Games eine solide Basis für zukünftige Verbesserungen geschaffen hat. Neue Schlachtfelder, Helden und Schurken, Karten sowie Spielmodi werden mit Sicherheit in absehbarer Zeit umgesetzt.
Wer unsicher ist, ob das Spiel unterhält, sollte einfach eine Testrunde wagen – das faire Free-2-Play-System macht das problemlos möglich.