Minecraft zählt zu den größten Videospielerfolgen aller Zeiten. Die aus Blöcken bestehende Open-World lädt seit 2009 Spieler zum Minen, Craften, Erforschen und Kämpfen ein. Insbesondere locken die uneingeschränkten Baumöglichkeiten im Kreativmodus. Jetzt hat Warner Bros. den ersten Teaser zu dem Anfang 2025 erscheinenden Kinofilm „A Minecraft Movie“ herausgebracht. Trotz bekannter Gesichter wie Jason Momoa und Jack Black in den Hauptrollen hagelt es harsche Kritik an der Live-Action-Verfilmung von Regisseur Jared Hess. Doch ist das zu diesem frühen Zeitpunkt gerechtfertigt?
Der Teaser verrät, dass vier Nerds urplötzlich durch ein Portal in die Overworld von Minecraft gezogen werden. Zu sehen sind die Schauspieler Jason Momoa (Aquaman), Jack Black (School of Rock), Emma Myers (Wednesday) und Sebastian Eugene Hansen (Just Mercy). Die in ihren Rollen als schrill anmutende Abenteurer scheinbar all das erleben, was eine Filmzeitspanne über das Videospiel erzählen kann: Kreativität, Crafting und Gefahren. Umgarnt von einer Prise Humor, vielen bunten Farben und 80s-Vibes.
Willkommen in der Welt von Minecraft, wo Kreativität nicht nur beim Basteln hilft, sondern überlebenswichtig ist! – Warner Bros. Pictures
Zunächst lohnt sich ein grober Blick auf das Gameplay, um sich eine vage Meinung zum ersten Teaser zu bilden. Das Open-World-Game Minecraft bietet im Kreativmodus eine schier nicht begrenzte Welt, die von den Spielern frei gestaltet werden kann. Das Sandboxsystem kann beispielsweise dazu genutzt werden, real existierende Städte nachzubilden. Dem Ideenreichtum werden dabei kaum Grenzen gesetzt. Die Welten in den anderen vier Modi sind spezialisierter. Zur Wahl stehen ein Abenteuermodus, der zum Spielen von Adventurekarten dient, die als Download bereitstehen und von anderen Craftern erstellt werden. Ein Überlebensmodus, der zum Kämpfen mit Gegnern einlädt, und ein Hardcoremodus, der selbiges bietet, in dem das Sterben des Charakters jedoch endgültig ist. Zuletzt der Zuschauermodus, der das bereithält, was sein Name verspricht: das Zuschauen bei anderen Spielern.
Das Blockgelände von Minecraft kann jede vorstellbare Form annehmen. Begrünt, verschneit oder karg. Täler und Berge, Meere oder düstere Höhlensysteme und mehr. Diese einzigartige Umgebungswelt wurde von Hess und seinem Team, soweit das zur Zeit beurteilbar ist, typisch kubisch und, ohne Frage, sehr bunt umgesetzt.
In dem Videospiel spielt neben dem Erkunden der Welt das Bestreiten von Dungeons meist eine wichtige Rolle. Auch der Teaser von „A Minecraft Movie“ zeigt die spielerbekannte Unterwelt inklusive der Gegner, die es für die Abenteurer zu bekämpfen gilt. Nicht zu vergessen: Kein Minecraft ohne Mining (Abbau) und Crafting (Herstellen). In einer Szene ist deutlich zu erkennen, dass das Craftingsystem filmisch umgesetzt wurde. Unterstrichen von Jack Black in der Rolle des Baumeisters Steve.
Es hagelt scharfe Kritik am Minecraft Teaser
In den sozialen Medien bricht zur Zeit eine Welle der Kritik, die teilweise einer flachen Aneinanderreihungen von Beleidigungen und Sarkasmus gleicht, über das Filmprojekt herein. Ein Teil dieser Dynamik scheint durch eine Mitläufer-Bewegung aufzukommen, der Rest der Internet-Community äußert nachvollziehbare Einwände an der Live-Action-Verfilmung „A Minecraft Movie“. Gefühlt geht es fast immer um eine tief empfundene Enttäuschung, dass das Lieblingsspiel, in das bereits Jahre des Lebens investiert wurden und das quasi einem zweiten Zuhause gleicht, auf das man mit großem Stolz blickt, zu einer lächerlichen Parodie verhackstückt wird. Das ist Einleuchtend.
Der Teaser lässt zweifellos durchscheinen, dass es albern wird. Äußerst albern: Hier spielen Ballonseide, 80s-Hairstyles und flache Sprüche Regie. Das spricht, ohne Frage, jüngere Zuschauer an. Doch auch ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. An diesem Punkt sollte ich zugeben, dass mein Anspruch an den Minecraft-Film nicht sonderlich hoch ist. Bestenfalls liefern mir Komödien für eine kurze Zeitspanne Leichtigkeit und Spaß, mehr erwarte ich nicht.
Passend dazu fallen immer wieder Kommentare, die den Minecraft-Teaser als Aprilscherz entlarven wollen, und vielleicht trifft genau das den Kern. Ein kurzweiliger Schabernack, der sich im Minecraft-Universum abspielt, aber eben keinen Wert auf eine exakte filmische Umsetzung der Videospielvorlage legt. Zu guter Letzt könnte es eine Möglichkeit sein, „A Minecraft Movie“ nicht als „The Minecraft Movie“ zu verstehen. Wenn wir mit dieser Haltung den Teaser erneut anschauen, könnte vielleicht doch noch ein herzhaftes Lachen ertönen oder zumindest ein kurzes Lächeln über das Gesicht huschen. Muss ja auch nicht verraten werden.
Als Unrecht würde ich die kritischen Stimmen keinesfalls bezeichen. Sie zeigen deutlich, dass Minecraft-Spieler lange auf einen ernstzunehmenden Film über ihr favorisiertes Game gewartet haben und nun mit einer Komödie ohne Tiefgang rechnen müssen. Minecraft wirkt thematisch aufgesetzt und der Film wenig erwachsen. Das schmerzt verständlicherweise. Den Shitstorm empfinde ich hingegen als theatralisches Aufstampfen erwachsener Gamer und Unrecht. Bleibt nur abzuwarten, was der Minecraft-Film in voller Länge zu bieten hat, wenn er am 3. April 2025 erstmalig über die Kino-Leinwände läuft.
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