Pünktlich zur SPIEL ‘23 erscheint mit Mischwald das erste Spiel der neuen Greenline-Reihe von Lookout Spiele. Spiele dieser Reihe sollen ausschließlich mit FSC-zertifiziertem Papier und ohne Plastik produziert werden. Der Verlag – hinter bekannten Preisträgern wie Agricola oder Isle of Skye – geht damit große Schritte in Richtung nachhaltiger Gesellschaftsspiele. Mischwald ist zudem der zweite Titel des noch jungen Spieledesigners Kosch, der letztes Jahr mit FYFE sein Können schon unter Beweis stellen konnte. Ob Mischwald ebenso überzeugen kann, erfahrt ihr in unserer Rezension.
Im heimischen Wald geht es wild umher. Zwischen den Bäumen huschen Tiere umher und suchen nach essbaren Pflanzen oder Insekten. Während manche sich in den dichten Baumkronen einnisten, bevorzugen andere das üppige Unterholz und fühlen sich im Schutz der Bäume pudelwohl.
Clever kombinieren für Punkte
In Mischwald erschaffen wir einen ökologisch ausgeglichenen Lebensraum für Flora und Fauna. Dazu spielen wir Baumkarten, an die wir verschiedene Tiere, Pflanzen und Pilze anlegen können. Punkte erhalten wir, indem wir die Vorlieben der verschiedenen Lebewesen berücksichtigen. So lieben es manche Tiere besonders gerne, wenn bestimmte andere Tiere ebenfalls in ihrem Wald hausen oder bevorzugen bestimmte Bäume. Wenn wir die verschiedenen Lebewesen klug miteinander kombinieren, können wir umso mehr Punkte generieren, die uns am Ende den Sieg bescheren können. Denn die Person, die am Ende den Wald mit den meisten Punkten erschaffen konnte, gewinnt.
Die Regeln von Mischwald sind schön simpel gehalten. In einer Partie spielen wir einen Stapel an Karten durch. Im letzten Drittel des Stapels befinden sich drei zufällig platzierte Winterkarten. Sobald die dritte Karte von einem Spielenden gezogen worden ist, endet das Spiel sofort. Bis dahin spielen wir nacheinander Zug um Zug durch.
Zwei Aktionsoptionen – unzählige Möglichkeiten
In unserem Zug können wir uns zwischen zwei Optionen entscheiden. Entweder spielen wir eine Karte aus unserer Hand aus oder ziehen zwei Karten aus der Auslage oder dem Stapel. Spielen wir eine Karte aus unserer Hand aus, so müssen wir ihre Kosten in Form von Karten aus unserer Hand bezahlen und in die Auslage legen. So müssen wir immer abwägen, welche Karten wir zum Bezahlen benutzen und ggf. unseren Gegenspielenden zur Verfügung stellen.
Während Baumkarten sofort ausgespielt werden können, benötigen die Karten mit Tieren, Pflanzen & Pilzen eine bereits ausgespielt Baumkarte, denn diese werden an eine Seite einer Baumkarte gelegt. Karten mit Tieren, Pflanzen & Pilzen besitzen immer zwei Optionen. Je nachdem für welches Lebewesen man sich entscheidet, bezahlt man die dazugehörigen Kosten und schiebt die Karte so unter den Baum, sodass nur das aktive Lebewesen offen am Baum liegt. Dieses Lebewesen ist nun im Wald beheimatet und erzeugt Siegpunkte am Ende der Partie.
Manche Karten besitzen einen zusätzlichen Effekt, der aktiviert wird, sobald man die Karte ausspielt. Besitzt der Effekt einen farbigen Pfeil, so muss die ausgespielte Karte mit Karten aus der Hand bezahlt werden, die dieselbe Symbolart (oben rechts) besitzen, wie die ausgespielte Karte, um den Effekt zu aktivieren. Man kann die Karte weiterhin mit beliebigen Karten bezahlen, dann wird der Effekt allerdings eben nicht aktiviert.
Infos zu Mischwald
Spielerzahl: 2 – 5 Alter: ab 10 Jahren Spielzeit: 40 – 60 Minuten Schwierigkeit: Familienspiel Langzeitmotivation: mittel Klassifikation: Set Collection Autor: Kosch Illustrationen: Toni Llobet, Judit Piella Verlag: Asmodee, Lookout Spiele Offizielle Website: Link Erscheinungsjahr: Q4 2023 Sprache: Deutsch Kosten: etwa 30 Euro |
Fazit
Mischwald hat uns positiv überrascht. Vor der ersten Partie haben wir nicht viel erwartet, da die Regeln des Spiels recht eintönig klangen. Zudem hat uns der riesige Kartenstapel am Anfang der Partie die Sorge gegeben, dass sich das Spiel elendig ziehen könnte. All unsere Zweifel waren allerdings unberechtigt. Dadurch, dass wir in unserem Zug entweder eine Karte spielen oder zwei Karten ziehen, spielt sich Mischwald recht flott. Langeweile kommt hier auf jedenfall nicht auf, da wir selbst bei 5 Spielenden recht schnell wieder an der Reihe sind. Zudem bietet Mischwald durch seine schiere Anzahl an Karten eine große Vielfalt an Möglichkeiten seinen Wald aufzubauen. Das hat uns sehr gefallen.
Auch gefallen hat uns der Fakt, dass wir die Karten, die wir ausspielen, mit Karten auf unserer Hand bezahlen müssen. Dies stellt uns vor eine echte Herausforderung, da wir am liebsten alle Karten aufgrund der verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten auf der Hand behalten würden. Zudem tut es besonders weh, dass die Karten, mit denen wir das Ausspielen bezahlen, für alle Gegenspielenden verfügbar gemacht werden. Schließlich wollen wir unseren Kontrahenten keinen Vorteil verschaffen. Das alles zwingt uns dazu, dass wir uns irgendwann entscheiden müssen, welchen Weg wir einschlagen. Das heißt auch, dass wir in späteren Zügen ggf. Karten ziehen, die wir dann nur dazu nutzen, um Karten auszuspielen.
Der clevere Mix aus Einfachheit und Anzahl der Möglichkeiten macht Mischwald zu einem Spiel, das gut mit Gelegenheitsspielenden und Vielspielenden zugleich funktioniert. Gelegenheitsspielende werden nicht von den Regeln des Spiels abgeschreckt, da es nur zwei Aktionen gibt und der Rest auf den Karten abzulesen ist – Vielspielende hingegen können sich mit den ganzen Möglichkeiten, die die Karten bieten vollends austoben. Personen, die eine Leseschwäche haben, könnten hier jedoch ihre Probleme bekommen. Es gibt zwar keine elendig langen Texte, dennoch besitzen viele Karten Text in irgendeiner Form. Auch die Hilfskarten, die die Effekte der einzelnen Lebewesen genauer erklären benötigt man des Öfteren und könnten das Spiel für diese Personen erschweren.
Etwas stressig wird das Spiel gegen Ende der Partie. Sobald die zweite Winterkarte ausliegt, schlägt das Herz mit jeder neuen Karte, die man vom Stapel zieht, gerne mal schneller. Wird die dritte gezogen ist das Spiel abrupt vorbei. Dies stört und macht Spaß zugleich. Jeder Zug könnte von nun an der letzte sein und man muss abwägen, was man noch alles riskiert. Frust kann es jedoch aufbauen, wenn man sein Ziel eben nicht noch auf den letzten Metern schafft und dieser eine letzte Zug fehlt.
Rein optisch kann sich das erste Spiel der Greenline Reihe auf jedenfall zeigen lassen. Alle Lebewesen sind schön illustriert und gerade, weil man hier mit realen Tieren spielt, macht das Spiel thematisch viel her. Die Karten sind solider Standard, lassen sich gut mischen und scheinen stabil.
Mit Mischwald erhält man ein grundsolides Kartenspiel, welches innerhalb von 5 Minuten erklärt und aufgebaut ist. Durch sein kompaktes Design und sein einfaches Regelkonstrukt kann Mischwald überall mit hingenommen und gespielt werden. Dank der schönen Illustrationen von Toni Llobet und Judit Piella kommt es auch bei vielen Menschen positiv an. Mischwald bietet den perfekten Mix, um Gelegenheitsspielende, wie auch Vielspielende zusammen an den Tisch zu ziehen und ist zu jedem Anlass ein geeignetes Spiel.
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
---|---|---|---|---|
|
Pegasus Spiele Fyfe (Edition Spielwiese) (deutsche Ausgabe),... * |
17,49 EUR |
* = Affiliate Link. Bei einem Kauf über einen der Links erhalten wir einen Teil des Kaufpreises als Provision. Für Euch ergeben sich keine Mehrkosten, Ihr könnt unser Portal jedoch dadurch unterstützen. Letzte Aktualisierung am 28.02.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API. Bilder von Amazon PA-API.