In weniger als einem Monat ist es wieder soweit: die Gamescom 2016 öffnet ihre Pforten. Vom 17. August bis zum 21. August 2016 strömen Millionen von Gamern aus aller Welt in die Domstadt Köln, um dort die weltweit größte Messe für interaktive Unterhaltungselektronik zu besuchen. Der Hype um die Computerspielemesse ist so groß wie niemals zuvor. Die Tickets sind, bis auf ein kleines Restkontingent, bereits ausverkauft und in vielen Internetforen spürt man so langsam die aufkommende Freude darüber, endlich die zukünftigen Gaming-Highlights des Jahres 2016 testen zu dürfen. Dabei ist die Gamescom 2016 nicht ausschließlich für Fans der digitalen Spiele einen Besuch wert. Auch für Brettspieler und Role-Player halten die Aussteller lohnenswerte Angebote bereit. Der nachfolgende Artikel gewährt euch eine kurze Vorschau auf die Messeinhalte und zeigt, warum sich ein Besuch auch für Brettspieler lohnen kann.
Die Gamescom 2016 in Köln: The Bigger, The better
Der begnadete Redner Willy Brandt hat im Jahr 1989 einen Satz gesprochen, der auch für die Gamescom in mehrfacher Weise äußerst passend ist: „Es wächst zusammen, was zusammengehört.“
Einst unter dem Namen Games Convention in Leipzig gestartet, findet die Gamescom seit 2009 jedes Jahr in Köln, der bevölkerungsreichsten Stadt des Landes NRW, statt. Die Domstadt am Rhein bietet ideale Bedingungen für das jährlich ausgerichtete Spielefest der Superlative. Die Tagestickets für die Gamescom 2016 waren so früh ausverkauft wie nie zuvor: rund drei Wochen vor der Eröffnung vermeldete die Pressestelle der Koelnmesse den Rekord. Fans, die bisher ohne Eintrittskarte unterwegs sind, können vor Ort ermäßigte Nachmittagstickets erstehen, die den Einlass ab 14.00 Uhr gewähren. Wie bereits im letzten Jahr können zudem Familien auf ein begrenztes Ticketkontingent für die Publikumstage Donnerstag, Freitag und Sonntag zurückgreifen. Allzu lange warten sollte spielbegeisterte Familien indes nicht mehr.
Seit der ersten Gamescom in Köln im Jahr 2009 stehen der Kurs der Computer-Messe auf Erfolg. Verzeichnete die GC zu Beginn rund 250.000 Besucher, waren es im letzten Jahr bereits knapp 350.000; das entspricht einem Anstieg von 70 Prozent. Und auch in diesem Jahr dürfte ein neuer Besucherrekord vermeldet werden, denn: Spiele sind so beliebt wie noch nie – egal ob digital oder analog. Über 800 Aussteller locken Fans mit starken Marken und großartiger Unterhaltung. Neben den namhaften der Spieleindustrie, feilschen auch zahlreiche kleine Entwicklerstudios um die Gunst der Spielergemeinde.
Neben dem reinen Messe-Programm bietet die Gamescom 2016 seinen Besuchern ein buntes Unterhaltungsprogramm, das sich über die gesamte Domstadt erstreckt. Neben Games und Entertainment bieten die Veranstalter ihren Besuchern in diesem Jahr eine Street-Food-Meile und zahlreiche musikalische Events auf insgesamt vier Bühnen im Herzen der Stadt am Rhein. Ein Besuch in Köln lohnt sich während der Gamescom 2016 somit nicht nur für Gamer.
Gamescom und Brettspiele
Nicht nur rein geografische Fakten lassen auf der Gamescom 2016 zusammen wachsen, was zusammengehört. Auch die Spielwelten von Brettspielen und Computer-Games verschmelzen zusehends. Brettspiele-Fans können auf der Computerspiel-Messe also einige der Inhalte erleben, die als Vorlage für ihre lieb gewonnenen analogen Spiele dienten. Umgekehrt gilt dies übrigens genauso. Spätestens seit dem Boom von App-Spielen, finden Brettspieler herausragende Spieltitel schon kurze Zeit nach der Veröffentlichung auch als digitale Versionen für Smartphones oder Tablets in den gängigen App-Stores. Und das oftmals in einer Qualität, die der des Brettspiels in nichts nachsteht – zumindest wenn man der Digitalisierung analoger Spiele etwas abgewinnen kann. Einige der erfolgreichsten Beispiele sind etwa Umsetzungen des Klassikers Carcassonne oder die Portierung der Brettspielperle Splendor.
Ein guter Indikator für das Zusammenwachsen von Spielwelten ist auch der Messeauftritt des Düsseldorfer Verlags Winning Moves, der auf der Gamescom 2016 erstmalig als Aussteller vertreten sein wird; und zwar direkt mit zwei Ständen. Einer der beiden Messestände wird als Shopping-Areal genutzt, an dem anderen Stand werden sich Brett- und Kartenspieler dagegen heimisch fühlen: dort darf analog gespielt und ausprobiert werden werden. Wie kaum ein anderer Spielverlag vermarktet Winning Moves gezielt Brettspiele und Cardgames, die sich an starken digitalen Marken orientieren. Neben unzähligen Versionen des Brettspielklassikers Monopoly (u.a. Zelda, Pokemon, World of Warcraft, Fallout oder Assassin’s Creed) hält der Verlag auch die beliebten Top Trumps Karten aus diversen Spielwelten bereit oder veröffentlich Risiko in an digitale Welten angepassten Varianten wie etwa Risiko – Halo oder Risiko – Starcraft.
Virtuelle Welten auf Brettspieltischen
Ein weiteres Beispiel für die Popularität von virtuellen Spielkonzepten und deren Auswirkungen auf die Welt des analogen Brettspielens sind die trendigen Dungeon Crawler. Selbstverständlich ist das Konzept dieser Brettspiel-Genres keine neue Erfindung. Vor allem erfahrene Spieler kennen Titel wie Star Quest oder Hero Quest bereits aus ihrer Kindheit. Einst war die Beliebtheit von Hero Quest so groß, dass der Software Entwickler Gremlin Graphics Software PC-Spiel-Umsetzungen mit der starken Lizenz schuf. Die Frage nach dem Huhn oder Ei lässt sich also so leicht nicht beantworten. Mittlerweile ist es jedoch so, dass PC-Spiele eher als Vorlage für angesagte Brettspiele dienen als umgekehrt. Insbesondere Spieltitel wie XCOM – Das Brettspiel, Golem Arcana oder Leaders – a combined Game haben in der jüngsten Vergangenheit gezeigt, dass eine Verschmelzung von analogen Spielelementen und digitalen Hilfsmitteln zu durchaus unterhaltsamen Brettspielkonzepten führen kann. Dass die Grenzen zwischen den Zielgruppen zunehmend verschwimmen haben auch die Spielverlage entdeckt. Egal ob es Pegasus mit dem Retro-Spiel Pixel Tactics, dem Taktikspiel Krosmaster der die genannten Titel von Winning Moves sind: die Welten wachsen weiter zusammen. Mehr von allem, bedeutet damit auch ein Mehr für alle – und das ist für die Popularität des Kulturguts Brettspiele ideal.
Aktuelle Kickstarter-Projekte haben indes gezeigt, dass auch Nischen-Spiele sich als Vorlage anbieten. Genannt seien dazu etwa This War of Mine oder Dark Souls – beides Computerspiele, die es auf die heimischen Brettspiel-Tische geschafft haben und das ist einer voraussichtlich hervorragenden Qualität.
Selbst wer mit virtuellen Welten eher wenig anfangen kann, wird auf der Gamescom 2016 fürstlich unterhalten, sodass sich ein Besuch auf jeden Fall lohnt. Vom 18. bis zum 21. August 2016 darf in Köln gespielt und getestet werden. Für Rollenspieler wird das Cosplay-Event eines der Messehighlight auf der Gamescom 2016 werden. Wenn Spieler zusammentreffen, finden sie immer Gemeinsamkeiten, egal welches Medium sie ansonsten in ihrer Freizeit bevorzugen.