Spiele für Playstation 5 und Xbox Series X könnten deutlich teurer werden. Das eher unliebsame Thema beschäftigt Spieler wie Publisher, denn: Mehr Geld bezahlt niemand gern. In der Games-Branche könnte es allerdings einen guten Grund dafür geben, aus dem Unternehmen darüber nachdenken, mit Release der Next-Gen-Konsolen auch die Preise für Videospiele anzuheben. Das geht aus einem Bericht der Analysten von IDC Consulting hervor.
Der Publisher 2K Games hat sich für andere Akteure aus der Games-Branche in die Nesseln gesetzt und eine Preisanhebung für die nächste Generation der Basketball-Simulation NBA 2K21 bekannt gegeben. Rund fünf Euro mehr müssen Spieler – zumindest gemessen an der unverbindlichen Preisempfehlung – für die Next-Gen-Versionen zahlen oder im Fall von NBA 2K21 zu einem Current-Next-Gen-Bundle greifen, das 2K „Mamba Version“ nennt. Bis zu diesem ganz offiziellen Hinweis gab es mehrfach Gerüchte darüber, dass Videospiele für Playstation 5 oder Xbox Series X teurer werden könnten. Hat 2K Games also einfach nur den Anfang gemacht?
Müssen Spiele für Playstation 5 und Xbox Series X teurer werden?
Nach einem Bericht des Analyse- und Beratungsunternehmens IDG Consulting könnte genau das der Fall sein. Das Unternehmen gibt an, dass auch andere Publisher erwägen, die Preise für Spiele für Playstation 5 oder Xbox Series X zu erhöhen. IDG-Chef Yoshio Osaki äußerte sich in einem Interview mit der Branchen-Webseite Gamesindustry.biz zu den Gründen, die hinter zukünftigen Preisanhebungen stecken könnten. Demnach war der letzte Preisanstieg bei Videospielen in den Jahren 2005 und 2006 zu verzeichnen, also in der Zeit, als die Xbox 360 und die Playstation 3 eine völlig neue Hardware-Generation einläuteten – damals mussten Spieler ebenfalls rund zehn Dollar mehr bezahlen.
Die Produktionskosten bei Next-Gen-Videospielen sind gestiegen, darauf verweist IDG-Chef Osaki. Je nach Titel, Studio und Genre errechneten sich Steigerungen zwischen 200 und 300 Prozent. Osaki zieht, unter Bezugnahme auf die höheren Produktionskosten von Videospielen bei gleichgebliebenem Preisniveau, einen Vergleich mit anderen Unterhaltungssparten. So seien die Preise für Kinokarten um fast 40 Prozent gestiegen, Netflix hätte sich um 100 Prozent (vermutlich bezogen auf den Start-Abopreis zum heutigen Maximal-Preis) verteuert und Kabel-TV sogar um 105 Prozent.
Selbst wenn Videogames mit Launch der Next-Gen-Konsolen nun standardmäßig rund 70 US-Dollar kosten würden, läge die Steigerungsrate bei 17 Prozent – und zwar gemessen am Zeitraum zwischen 2005 und 2020. Und selbst dann würde die Preisanhebung nicht jene Kosten auffangen, die bei den Publishern für die Produktion von Spielen anfielen. „Es bewegt sich in die richtige Richtung“, meint Osaki stattdessen.
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Es scheint unerheblich zu sein, dass in den Vergleichen verschieden ausgerichtete Güter miteinander verglichen werden und auch absolute Zahlen kaum relevant zu sein scheinen. Die Botschaft bleibt: Deutlich gestiegene Kosten müssten sich auch in gestiegenen Preisen wiederfinden.
Aus der täglichen Arbeit von IDG Consulting, man habe dort laut Osaki „Channel Checks“ bei allen großen Publishern durchgeführt, hätten sich die Hinweise auf mögliche Preisanhebungen ergeben. Überraschend wäre es also nicht, wenn zunächst zumindest die großen Games-Unternehmen der Idee von 2K folgten. Osaki meint allerdings auch, dass nicht jedes Spiel einen Preis von rund 70 US-Dollar ansetzen wird, die Triple-A-Produktionen hätten das jedoch durchaus verdient.