Zu den Neuheiten des Verlags Schmidt Spiele gehört ein Brettspiel, das mit der offiziellen Filmlizenz von Jurassic World arbeitet. Vorstellen wollte man den Titel in Nürnberg auf der Spielwarenmesse: „Die Rückkehr zur Isla Nublar“ heißt der Deckbuilder von Spieleautor Marco Teubner.
Jurassic World 3: Ein neues Zeitalter von Regisseur Colin Trevorrow wird die Geschichte um die populären Urzeitechsen fortschreiben. Der Kinofilm schließt an die Ereignisse des Vorgängerfilms an. Zwischen dem zweiten und dritten Jurassic-World-Teil ist allerdings weitaus mehr passiert: Diese Story erzählen der Spieleautor Marco Teubner und der Verlag Schmidt Spiele mit ihrem Brettspiel „Die Rückkehr zur Isla Nublar“. Sobald uns Bildmaterial zu Schmidt Spieles neuem Titel zu Jurassic World vorliegt, ergänzen wir den Beitrag. Bei dem Titelbild handelt es sich also um einen Platzhalter.
Eine eigene, fiktive Geschichte
Die Isla Nublar ist so etwas wie das Schreckgespenst der Dino-Fans. Auf der fiktiven Insel vor der Küste Costa Ricas entstanden der erste Jurassic Park und rund 20 Jahre später mit der Jurassic World eine weitere Attraktion. Fans der Filme wissen, wie die Geschichten letztendlich endeten. Bei aller Schimpfe auf den Schwarzseher: Dr. Ian Malcolm sollte am Ende stets Recht behalten.
Weil Menschen bekanntlich ziemlich dämlich sind, versuchen sie ihr Glück mit den wiederbelebten Riesenechsen immer wieder. Der Name des neuen Brettspiels von Schmidt Spiele ist Programm, die Hintergrundgeschichte kam in der gebotenen Form jedoch bisher nicht vor.
„Für das Spiel entwickelten wir eine eigene „fiktive“ Geschichte, die zwar direkt nichts mit der Story der Filme zu tun hat, aber hoffentlich dazu auch nicht im Widerspruch steht“, erklärt Spieleautor Marco Teubner. Das Spiel sei thematisch zwischen dem zweiten Teil und dem im Sommer kommenden dritten Teil angesetzt.
„Im zweiten Teil der Trilogie mussten die Menschen zusammen mit ein paar ausgewählten Dinosauriern die Isla Nublar verlassen, die von einem verheerenden Vulkanausbruch erschüttert wurde“, so Teubner zur Story des Jurassic-World-Brettspiels. „Dabei blieben viele Forschungsergebnisse auf der Insel zurück. Nachdem sich der Vulkan wieder etwas beruhigt hat, wagen wir Spieler die Rückkehr zur Isla Nublar, um zu retten, was noch da ist. Hierfür errichten wir Camps auf der Insel.“ Die Dinosaurier seien aufgrund des immer noch aktiven Vulkans „sehr aufgebracht“ , das erschwert die Arbeit deutlich. „Immer wieder müssen wir Camps verlassen oder unsere Arbeit an anderer Stelle fortsetzen“.
Kompetitiver Deckbuilder um Dinos
Eine Story hat das Lizenz-Brettspiel, aber welche Idee erwartet Fans rein spielerisch? Teubner erklärt es so: „Spielmechanisch gesehen ist das Spiel ein relativ einfacher, kompetitiver Deckbuilder. Allerdings agieren wir gegeneinander auf einem Spielplan“. Mit Spielplan meint der Autor die Isla Nublar. Dadurch könne es „ganz schön konfrontativ zugehen“. Solitäres Deckbauen ist daher nicht angesagt.
„Im Wesentlichen spielen wir die Forscher, die auf die Insel zurückkehren“, so Teubner zur Prämisse des Brettspiels. „Allerdings mischen sich immer wieder Dinosaurier in unser Deck und ermöglichen es uns so, von Zeit zu Zeit auch die Laufwege der Dinosaurier zu steuern. In diesem Fall natürlich immer schön in Richtung des Camps meines Mitspielers.“
Spielen lassen wird sich Die Rückkehr zur Isla Nublar in verschiedenen Schwierigkeitsgraden, mit denen Autor und Verlag unterschiedliche Spielertypen ansprechen wollen. Clever.
Marco Teubner erläutert: „Wir versuchen mit dem Spiel einen kleinen Spagat. Auf der einen Seite wollen wir natürlich Dinosaurierfans und die Fans der Filmserie erreichen.“ Das müssten nicht immer die ambitionierten Spieler sein. „Auf der anderen Seite wollen wir auch den Spielern ein gutes Jurassic-World-Spiel bieten.“ Erreichen will der Autor das durch eine Zweiteilung: Es gibt ein einfacheres Basisspiel und zwei Module, die für ein etwas anspruchsvolleres Spiel hinzugenommen werden können. „Das Spiel bewegt sich aber dennoch im Bereich des Familienspiels“, erklärt Teubner. Die Spielzeit liegt laut Verlag bei rund einer Stunde. Das Brettspiel „Die Rückkehr zur Isla Nublar“ richtet sich dabei an 2 bis 4 Spieler im Alter ab etwa 9 Jahren.
Schmidt Spiele hat den Titel in Auftrag gegeben, rund eineinhalb Jahre dauerte laut Teubner die Entwicklung.
Filme und Merchandising: Trend
Als der erste Kinofilm um die computeranimierten Dinos Ende 1993 erschien, war der Film so sensationell für furchteinflößend: Penibel hatten die Kinos darauf geachtet, dass die Altersgrenze von 12 Jahren auch eingehalten wurde. Rein filmtechnisch war der Streifen bereits ein Meisterwerk – dafür gab es Oscars. Trotz mag längst nicht jeder die Idee hinter den Filmen. Wie steht es um den Autor, der ein Brettspiel zu der Lizenz entwickeln musste?
Teubner: „Jurassic Park beziehungsweise Jurassic World ist gutes Popcorn-Kino. Eine Tüte schmeckt ganz gut. Isst man zu viel, verdirbt man sich den Magen.“ Aber nachdem es schon wieder vier Jahre her sei, dass der letzte Teil zu sehen war und der nun dritte Teil der Jurassic World-Serie wegen Corona auf Sommer 2022 verschoben werden musste, freue ich mich schon auf den Film. Und da ich jetzt auch noch ein Spiel zu der Lizenz machen durfte, ist die Vorfreude umso größer.“
Dabei ist Teubner kein eingefleischter Dino-Fanatiker: „Ich bin eigentlich kein großer Dinosaurier-Fan“, meint der Autor. „Manchmal fühle ich mich wie ein Dinosaurier und meine Kinder würden mit Sicherheit sagen, dass ich mich öfter wie ein Dinosaurier verhalte.“ Müsste er einen Lieblingsdino wählen – er hatte bislang keinen (!) – wäre es nach der Spieleentwicklung der Ankylosaurus. Nicht ohne Grund: „Er steht in der Popularität immer etwas im Schatten und wirkt durch sein etwas gedrungenes Aussehen nicht so imposant. Aber lass ihn mal die Keule schwingen…“ Fakt ist demnach: In dem Deckbuilder „Die Rückkehr zur Isla Nublar“ kommt mindestens der Ankylosaurus vor.
Ob nun Fan oder nicht, Dinosaurier begegnen einem immer wieder in der Brettspiel-Welt. „Es ist schon auffällig, dass mit den Filmen auch das Merchandising und damit auch die Veröffentlichungen von Brettspielen zum Thema stark ansteigen“, meint Marco Teubner auf die Frage, ob es ein Trend oder ein Evergreen ist: „Insofern würde ich sagen, es ist ein Trend! Aber dank der starken Marke von Jurassic World ein sehr beständiger.“
Erfahrung mit Lizenz-Brettspielen hat der fränkische Spieleautor mit seinen letzten beiden Spielen sammeln können: Er steckt hinter den beiden Adaptionen zweier Ideen des Bestsellerautors Sebastian Fitzek. 2016 gewann Teubner mit Stone Age Junior die Auszeichnung Kinderspiel des Jahres.
Dennoch: Ein Brettspiel auf Basis einer populären Lizenz zu entwickeln, ist eine Herausforderung. Fans sind oft kritisch, nicht selten kleinlich. Marco Teubner bleibt entspannt: „Egal, ob ich ein Spiel mit oder ohne Lizenzthema entwickle – ich möchte, dass das Spiel Spaß macht und gerne gespielt wird.“
„Es kann natürlich sein, dass ein Spiel mit Lizenz gewisse Erwartungen schürt und diese dann nicht für jeden erfüllt werden können“, erklärt er weiter. Dann pragmatisch: „Mein Vorschlag wäre: begegnet dem Spiel offen und neugierig und habt Spaß!“.
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