Zauberberg von Jens-Peter Schliemann und Bernhard Weber ist das Kinderspiel des Jahres 2022. Das hat die Jury des Vereins „Spiel des Jahres“ entschieden und verkündet. Bei im im Verlag Amigo Siele erschienenen Titel geht es um Zauberlehrlinge und Irrlichter – vor allem aber um den Dauerbrenner Kugelbahn.
Zum ersten Mal nach zwei Jahren coronabedinter Pause hatte der Verein die Verleihung des Kinderspiel des Jahres-Preises wieder als Publikumsveranstaltung ausgerichtet. Wie zuvor im Jahr 2019 lud man in das ehemalige Hauptzollamt nach Hamburg ein. Spurlos vorbeigegangen ist die Pandemie an der Arbeit der Kinderspiel-Jury und der Branche auch weiterhin nicht: „„Die Pandemie machte die Arbeit von Kinderspielautorinnen und Autoren noch viel anspruchsvoller, denn mit ständig geschlossenen Kindergärten und Grundschulen ist es fast unmöglich, Spiele mit der breiten Masse zu testen, die nötig ist, um ein rundes, gut funktionierendes und spannendes Produkt heraus zu bringen.“ Lediglich rund 70 Spiele gab es in dem aktuellen Jahrgang , der damit laut Schlewinski „wahnsinnig klein“ ausfiel.
Dauerbrenner Kugelbahn
Der Spiel des Jahres e.V. hat am Ende seine Entscheidung fällen können und die Preisverleihung ins Internet übertragen. Plötzlich ging es los mit der Liveübertragung, deren Start den Kinderspiel-Jurykoordinator Christoph Schlewsinski überraschte. Der Beginn: Emotional. Schlewinski erinnerte an den im April diesen Jahres verstorbenen Wieland Herold. Das Urgestein der Brettspiel-Branche hatte den Preis „Kinderpiel des Jahres“ vor über 20 Jahren initiiert. Herold war zudem langjähriger Jury-Koordinator. „Danke, Wieland“, sagt Schlewinski.
Dann ging es um die Kinderspiele selbst sowie um deren Autorinnen und Autoren. Eine „sehr anspruchsvolle Aufgabe“ sei es, Kinderspiele zu entwickeln. Vielleicht sogar anspruchsvoller als die Autorenarbeit an „Gehirn verknotenden Drei-Stunden-Spielen“, meint Schlewinski. Ein Grund: Das Feedback falle bei den komplexen Spieler aufgrund der Zielgruppen deutlich detaillierter aus. Man könne nur bedingt auf eine Analyse durch die mitspielenden Kinder hoffen – das gelte für die Entwicklung, aber auch das Testen von Kinderspielen. „Deshalb muss man zwischen den Zeilen lesen“, erklärt Christoph Schlewinski.
Der Beobachtung der Kinder kommt eine große Rolle zu: Wie verhalten sich die jüngsten Spieler? Wie oft wibbeln sie am Tisch herum? Sind die Kinder vielleicht sogar froh, wenn es vorbei ist? Erwachsene stehen vor der Herausforderung, das Ausmaß des Spielspaßes herzuleiten, weil sie es selbst nur bedingt oder passiv erleben können. Auch externe Faktoren spielen eine Rolle: So könnten Kinderspiele auch deshalb angesagt sein, weil sie aktuelle in einer „Kindersendung promotet“ werden.
„Kinderspielautorinnen- und autoren müssen sehr empathisch sein“, meint Schlewinski, „und eine gute Antenne zur Zielgruppe haben“. Auf die Autoren Jens-Peter Schliemann und Bernhard Weber, aber auch Wolfgang Warsch, der mit zwei Titeln ins Rennen ging, trifft das offensichtlich zu. Mit Quacks & Co. nach Quedlinburg, Auch schon clever und Zauberberg bildeten das Nominierten-Trio – den Preis „Kinderspiel des Jahres 2022“ konnte letztendlich aber nur eines Brettspiele gewinnen.
Zauberberg ist Kinderspiel des Jahres 2022
Die Wahl der Jury fiel auf Zauberberg von Amigo Spiele. Die Begründung der Experten dreht sich vor allem um den Kugelbahn-Mechanismus. „Sie [die Kugelbahn] wird zum Schauplatz für ein magisches Wettrennen – kooperativ, in Teams oder auch alleine“. Der Spielaufbau ziehe Kinder an den Spieltisch. Der „innovative Murmelmechanismus“ lasse sie so schnell nicht wieder los. Herausgekommen ist ein „Gesamtpaket, das alle Kinder immer wieder bezaubert“.
Der Fokus liegt auf gemeinsamen Momenten, als Gegenpol zu Anfeindungen, wie Jurykoordinator Schlewinski herausstellt. Der Dank gilt den Autoren, Redakteuren und Verlagen. „Ihre Arbeit ist immens wichtig“. Nicht nur für die Branche, meint der Experte, sondern auch für die Kinder sei das der Fall. Das gilt natürlich auch, aber nicht nur für das Kinderspiel des Jahres 2022.
Die Konkurrenz war stark: Zauberberg von Jens-Peter Schliemann und Bernhard Weber hat sich gegen „Auch schon clever“ und Quacks und Co nach Quedlinburg, zwei kindgerechten Versionen populärer Familienspiele, durchsetzen können. Das Kugelbahn-Kooperationsspiel ist bei Amigo Spiele erschienen und richtet sich an bis zu vier Kinder ab fünf Jahres. Es verfügt zudem über einen Solomodus, kann also auch alleine gespielt werden.
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