Im April 2023 finanzierte der amerikanische Spieleverlag AEG das Set Collection-Spiel Let’s Go! To Japan auf Kickstarter. Über 11.000 Unterstützende konnte das Spiel mit seinem außergewöhnlichen Artwork und Design von sich überzeugen. 2024 kam das Spiel bei seinen Backern an und erschien im Rahmen der Essen Spiel dann auch auf Deutsch als „Auf nach Japan!“ beim Schwerkraft Verlag. Ob das Spiel auch mit seinem Gameplay überzeugen kann erfahrt ihr in der folgenden Rezension.
Die nächste Reise steht an. In welches Land es geht, steht für euch schon fest. Es soll nach Japan gehen. Doch wie euer Trip aussehen soll ist noch gar nicht klar. Jeder von euch versucht daher seine ganz eigene Traumwoche rund um die Regionen Tokio und Kyoto zu planen. Wer nach 13 Runden den schönsten Trip geplant hat, gewinnt.
Wir haben ein englischsprachiges Rezensionsexemplar der Alderac Entertainment Group erhalten. Daher können sich einzelne Begriffe von der deutschsprachigen Version unterscheiden.
Planen eines Traumurlaubs
In Let’s Go! To Japan versuchen wir die perfekte Woche in Japan zu planen. Jede der 13 Runden läuft dabei nach einem einfachen Prinzip ab. Wir ziehen Karten, spielen 1 oder 2 Karten aus und legen den Rest der Karten – je nachdem in welcher Runde wir uns befinden – auf den Ablagestapel eines Gegenspielenden auf unserer rechten oder linken Seite. Jeder Karte besitzt bestimmte Aktivitäten, die wir entweder in Tokio oder Kyoto durchführen können.
Während wir in den ersten Runden je eine Karte des Kyoto und Tokio-Kartenstapels erhalten, ziehen wir in späteren Runden dann auch mal alle Karten unseres Ablagestapels auf, den ein Gegenspieler mit abgeworfenen Karten gefüttert hat. So stehen wir Runde für Runde vor neuen Reiseentscheidungen, die wir treffen müssen.
Spielen wir eine Karte aus, so können wir uns ganz frei entscheiden, welche Aktivität wir auf welchen Wochentag wir legen wollen. Jeder Wochentag besitzt drei Slots für Aktivitäten. Spielen wir eine Karte aus, so dürfen wir sie sogar beliebig unter oder über bereits platzierte Karten legen. Ist sie einmal Platziert, muss sie aber auf dem Tag verbleiben und darf nicht mehr mit anderen Karten des selben Tages vertauscht werden.
Trotz Freiheit gibt es Orientierung
Doch auch, wenn wir mit jeder neuen Aktivität die volle Freiheit besitzen, sollten wir darauf achten, dass unser Trip durch Japan nicht zu wild wird. So sollten wir nicht ständig zwischen Aktivitäten in Tokio und Kyoto wechseln, da wir dazu immer wieder mit dem Zug fahren müssen, was uns am Ende wertvolle Siegpunkte kosten kann.
Zudem gibt es für jeden Tag festgelegte Aktivitätstokens, die festlegen, auf welche Aktivitätenart ihr an dem Tag am meisten Lust habt. Bedient ihr diese mit euren drei Tagesaktivitäten möglichst passend, so erhaltet ihr einen Tagesbonus, der je nachdem, wie viele passende Symbole ihr am Tag angesammelt habt, stärker oder schwächer ausfallen kann.
Auf geht’s nach Japan!
Auch die Reihenfolge, in der ihr die Karten ausgelegt habt, spielt eine große Rolle, wenn es um das Thema Punktewertung geht. Nachdem man alle dreizehn Runden gespielt hat, absolvieren wir die geplante Reise Tag für Tag und Aktivität für Aktivität.
Bei unserer Reise durch Japan erhalten wir für jede gespielte Aktivität neben Siegpunkten auch Erfahrungs- und Stimmungstoken. Mit diesen steigen wir auf der Erfahrungsleiste auf bzw. auf der Stimmungsleiste auf oder ab. Dies ist wichtig für die Abschlusskarte jedes Tages – Dem sogenannten Highlight des Tages. Je nachdem welche Karte wir auf der letzten Position eines Tages platziert haben erhalten wir wichtige Boni (wie beispielsweise Siegpunkte), die jedoch nur dann aktiviert werden, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt worden sind. In der Regel müssen wir bis zu dem Tag, an dem die Karte aktiviert wird, eine bestimmte Anzahl an Symbolen auf der Erfahrungsleiste gesammelt haben.
Die Stimmungsleiste hingegen bestimmt unsere aktuelle Laune auf dem Trip. Schaffen wir es den Marker über die leiste Hinauszuziehen, so erhalten wir einen Siegpunkteboost. Dies funktioniert jedoch auch in die entgegengesetzte Richtung. Fällt der Marker auf der anderen Seite ab, so erhalten wir einen Punkteabzug. Daher muss auch hier auf eine richtige Anordnung der gespielten Karten geachtet werden, damit unser Trip nicht zum absoluten Desaster wird, denn am Ende gewinnt die Person mit den meisten Punkten und somit dem besten Trip in Japan.
Infos zu Let’s Go! To Japan
Spielerzahl: 1 – 4 Alter: ab 10 Jahren Spielzeit: 45 – 60 Minuten Schwierigkeit: Höheres Familienspiel Klassifikation: Set Collection, Draften Autor: Josh Wood Illustrationen: Chaykov, Kailene Falls, Toshiyuki Hara, Magdalena Pruckner, Erica Ward Verlag: Alderac Entertainment Group, Schwerkraft Verlag Offizielle Website: Link Deutsche Version: Link Erscheinungsjahr: 2024 Sprache: Englisch, Deutsch Kosten: 49,99 $ |
Fazit
Let’s go! To Japan hat mir persönlich super gut gefallen. In seiner Form und Thematik ist mir kein anderes Spiel bisher in die Finger gekommen. Es hat mir persönlich sehr viel Spaß gemacht, meinen Japan-Trip zu planen und zu perfektionieren. Man muss allerdings auch sagen, dass ich ein großer Fan von Spielen mit Japan-Thematik bin! Spielende, die weniger Anklang mit dem Thema haben, könnten das Spiel durchaus eintönig finden. Einen Innovationswettbewerb gewinnt Let’s go! To Japan nämlich keinesfalls. Alle Mechaniken hat man irgendwo schonmal besser umgesetzt gesehen. Auch die Kombination dieser fühlt sich an sich nicht wirklich erfrischend an. Alles plätschert eher so vor sich her.
Wovon Let’s Go! To Japan letztendlich lebt ist eben die Thematik. Man spielt Karten aus, die verschiedene Aktivitäten vorgeben und diese beschreiben. Die Beschreibungen sind schön detailliert ausgeschmückt und geben tolle Infos rund um Japan und seine Kultur. Mit diesen Infos zu spielen und rollenspielmäßig einzubauen hebt das ganze Spielgeschehen mächtig. Die Regeln selbst geben sogar vor, dass man die Wertung rollenspielmäßig ausspielt. „Ich war am Montag am XXX, anschließend besuchte ich den XXX-Tempel um mir XXX anzuschauen.“ Um eine richtig gute Zeit zu haben sollten daher alle mitspielen. Hier entfaltet das Spiel seine volle Wirkung!
Auch Solo konnte mich das Spiel überzeugen. Auch wenn der Kernpunkt – Das Thema – hier eine untergeordnete Rolle spielte, war es angenehm fordernd gegen den Travel Agent anzutreten. Hier muss man seine abgelegte Karte nämlich dem Travel Agent in den Plan legen, was zusätzliche Überlegungen antreibt. Er bekommt ja quasi immer das Gegenstück von dem, für das man sich entschieden hat und baut somit gerne auch mal starke Sets auf. Zudem kann man sich hier stärker auf die Karten, die schönen Illustrationen und die Infotexte konzentrieren.
Allgemein kann man sagen, dass Let’s go! To Japan ein simples, grundsolides Set Collection-Spiel ist. Personen, die mit dem Thema was anfangen können, sollten definitiv einen Blick auf das Spiel werfen und es einmal ausprobieren. Andere Spielende können ebenfalls einen Blick wagen, brauchen das Spiel wahrscheinlich jedoch nicht unbedingt.
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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