Eine neue Xbox – das wünschen sich derzeit vermutlich viele Fans von Microsoft, die sehnsüchtig auf den Konkurrenten Sony und dessen verbesserte Playstation 5 Pro blicken. Bezüglich einer Xbox-Konsole der nächsten Generation gibt es keine handfesten Informationen. Dabei müsste Microsoft diesmal deutlich mutiger sein, um nicht erneut den Anschluss zu verlieren.
Es ist zum verzweifeln: da bringt Microsoft die bislang leistungsstärkste Xbox auf den Markt, bereichert die neue Konsolenreihe zudem um ein Budgetmodell und hat auch den hauseigenen Abonnement-Service Game Pass deutlich ausgebaut – und doch wollten die Konsolenverkäufe nicht so richtig ins Rollen kommen. Den direkten Vergleich mit Sonys Playstation 5 hat die Xbox Series X verloren. Haushoch.
Zahlen belegen das. Sony dominiert den Current-Gen-Konsolenmarkt trotz anfänglicher Startschwierigkeiten vor allem den Mangel an Exklusivtiteln betreffend. Fans hat das – und auch das teils umstrittene Design – nicht davon abgehalten, die Playstation 5 gern und vor allem oft zu kaufen. Rund 70 Prozent der verkauften Current-Gen-Konsolenexemplare, insgesamt knapp 62 Millionen, entfallen auf Sonys Konsole, nur 30 Prozent (rund 28 Millionen Einheiten) gehen somit an Microsoft und die Xbox Series X|S.
Der Abstand ist damit enorm und laut Analyse des Wall Street Journal ungefähr auch dem Level der vorherigen Generation. Bereits mit der Xbox One hatte Microsoft nämlich den Anschluss zur Playstation 4 verloren. Dabei waren die Redmonder anno 2005 auf einem guten Weg: Das Duell zwischen Sonys Playstation 3 und Microsofts Xbox 360 war ausgeglichen, durchaus überraschend, denn die Generation davor (Xbox) ging eindeutig an Sony (PS2). Grund war aber nicht unbedingt Microsofts Strategie, sondern ein Patzer von Sony. Es gab Schwierigkeiten bei der Entwicklung der PS3, die Konsole kam später auf den Markt, Microsoft konnte den Zeitvorteil ausspielen.
In der Vergangenheit hatte Sonys also regelmäßig die Nase vor. Und die Zukunft? Die sieht derzeit nicht besonders rosig aus, sollte Microsoft den Weg ohne Veränderungen weiterverfolgen. Neues muss her, vor allem muss das Unternehmen mit der neuen Xbox wieder Mut beweisen.
Neue Xbox: Nur mehr Power reicht nicht
Microsoft hat offenbar selbst bereits erkannt, dass es herausfordernd wird, wenn man sich dem bloßen Konsolenduell hingibt. Reagiert hat der Xbox-Konzern mit dem Ausbau des Game Pass und des Cloud-Zockens. Akquisitionen namhaften Entwicklerstudios könnten zu einem Umschwung führen, allerdings sind die wirklich zugkräftigen Spiele noch immer nicht exklusiv für Xbox, zumal der Start mit den reinen Microsoft-Marken – so etwa Halo oder Gears of War – alles andere als gelungen war.
Dabei ist Microsoft als größter Videospieleanbieter auf dem Markt ein echtes Brett. Kaum ein Gaming-Fan sollte daher an der Xbox vorbeikommen. Die Redmonder sind gut gerüstet für das, was kommt. Allein eine neue Xbox mit mehr Power wird aber nicht ausreichen, um im Konsolenkampf Boden gutzumachen. Stattdessen sollte das Unternehmen mutig sein. Die drastischen Veränderungen in der Games-Branche mit ihren völlig neuen Schwerpunkten auch für PC-Spieler könnten nun sein, was Microsoft für den Erfolg der Xbox benötigt. Hier hat man nämlich einen gewichtigen Vorteil gegenüber Sony: mit der Playstation fischt man ausschließlich im Gewässer der Konsolenfans. Microsoft könnte mehr.
Konsequent wäre also, zielgruppenübergreifend zu agieren und die Xbox nicht als Konkurrenz-Konsole, sondern als Spielgerät zu verstehen, das den PC- und Konsolenbereich zusammenbringt. Die Zeit für eine echte neue Xbox ist reif. Die Zeit ist reif für Innovationen. Der Markt macht längst vor, wie es geht und gibt Xbox sogar grob eine Richtung vor. Valve hatte mit dem Steam Deck bewiesen, wie man PC-Spiele deutlich „konsoliger“ machen kann. Das Handheld hat sich millionenfach verkauft und dafür gesorgt, dass zahlreiche andere Elektronikhersteller auf den Trend aufsprangen. PC-Spiele im Kleinformat spielen zu können, hat eine kleine Revolution ausgelöst. Große stationäre Konsolen sind nun nicht mehr der Königsweg, wenn es um einsteigerfreundliches Gaming geht. Schon Nintendo hatte verstanden, dass es nicht bloße Leitung für einen Erfolg braucht, sondern einen Fokus auf echte Unterhaltung.
ALs Windows-Unternehmen ist Microsoft in einer guten Position, mit der neuen Xbox ein Gerät herauszubringen, das die Power des Betriebssystems ausspielen kann. Kompatibiltät ist der relevante Schlüssel, das hatte zuvor bereits das Steam Deck gezeigt, denn ein zentraler Kritikpunkt war eben der fehlende Support für einige namhafte wie zugkräftige Spiele. Würde Microsoft also eine neue Xbox herausbringen, die Handheld und nicht Konsole ist, könnte man auch einen Preisvorteil Sony gegenüber ausspielen. Bereits die Playstation 5 Pro zeigt, wie tief Konsolenfans in die Tasche greifen müssen, um sich aktuelle Gaming-Hardware anzuschaffen.
Gerüchte deuten auf Xbox-Handheld hin
Dass Microsoft einen solchen Weg tatsächlich verfolgen könnte, ist nicht unwahrscheinlich. Gerüchten zufolge arbeitet das Unternehmen längst an der nächsten Xbox-Generation. Auf den Zwischenschritt mit einer „Xbox Series X Pro“ hatte man bewusst verzichtet, wahrscheinlich auch um Ressourcen freizumachen, die man nun in die Zukunft investiert. Ob Microsoft letztlich überhaupt mit Sony und der Playstation ins Duell ziehen wird, ist völlig unklar. Zwar soll offenbar auch eine klassische neue Konsole herauskommen, der Fokus auf ein Handheld erscheint allerdings deutlich cleverer. Plötzlich würden dann Valve und Nintendo zu Konkurrenten, Microsoft könnte hier die Stärken des Game Passes und die enorm umfangreiche Spielebibliothek nutzen, um neue Zielgruppen anzusprechen. Im Grunde ginge es dann darum, die neue Xbox – das Handheld – als Format parallel zu einer Nintendo Switch 2 zu etablieren. Nicht vergessen dürfte Microsoft nämlich, dass Nintendo enorm stark Spiele-Marken im Portfolio hat. Die neue Xbox wäre dann keine Entscheidung zwischen Mario und Zelda oder Forza oder Halo, sondern eine Koexistenz, bei der Microsoft mit einer leistungsstarken Handheld-Konsole überzeugen muss.
Derweil wirft Sony mit der Playstation 5 Pro erstmal ein neues Modell als Zwischenschritt zur nächsten Generation auf den Markt. Microsoft hingegen hat zwar drei neue Modelle der Xbox Series im Gepäck, die sind allesamt jedoch keine technischen Weiterentwicklungen.
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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Xbox Series X - 1TB Digital Edition * |
566,34 EUR |
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Xbox Series S - 1TB - Robot White * |
349,99 EUR |
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Das Problem von Microsoft ist, dass MS einfach der Meinung ist dass es nur die Konsole und Spiele braucht. Früher war Microsoft etwas Mutiger es gab bei der X-Box 360 die Kinect die zwar nicht perfekt war und leider von Microsoft stiefmütterlich behandelt wurde. Ich benutzte diese zum Training. Es gab tolle Sportprogramme darauf. Für mich war es toll damit Cardiotraining zu machen, da ich damals unter Panikattacken litt und daher nicht in ein Fitnessstudio gehen konnte und wollte. Derzeit zeigen viele Hersteller wie Meta (Quest 3, Quest 3 S) wie Innovation auch Preistechnisch gelingen kann, welche auch gekauft wird. Microsoft ist eher ein Hersteller der früher vieles angekündigt hat um es dann wenig später wieder in der Versenkung verschwinden zu lassen.
Danke für die Eindrücke!
Tatsächlich war die Kinect ein mutiger Versuch – und gar kein schlechter. Es mangelte letztlich an einem wirklichen Nutzen außerhalb reiner Bewegungsspiele. Man hat die gute Idee einfach nicht ausgebaut. Vielleicht sähe das nach dem Erfolg der Nintendo Switch und den unzähligen VR-Brillen heute sogar anders aus, gäbe es erneut ein ähnliches System. Wobei die Zukunft des Zockens zu einem großen Teil auch in der Einfachheit zu finden sein wird – Handhelds haben uns das eindrucksvoll verdeutlicht.