Wir alle kennen die unzähligen Städtebausimulatoren, ob die Anno-Reihe oder Tropico. Doch der Entwickler ThinMatrix wollte den Spieler nicht eine Stadt bauen und verwalten lassen, sondern dieses Mal bauen wir ein Ökosystem mit Tieren und Pflanzen. Ob das auch so umfangreich ist wie die Stadtkonkurrenz? Das versuche ich im Artikel zu erläutern.
Ein Entspannungsspiel für zwischendurch
Bei Equllinox geht es um eines ganz sicher nicht, und das ist Action. Ganz im Gegenteil, das Spiel soll der Entspannung dienen und ist somit relativ leicht zu spielen. Beim Sandbox-Spiel steht eine entspannte Atmosphäre im Vordergrund, diese wird einem auch sofort klar. Das ganze Ambiente im Spiel ist sehr ruhig gehalten, die Musik ist sanft und die Oberfläche sehr übersichtlich gestaltet. Auch bei der Farbgebung sieht man keine extremen penetranten Farben, sondern eher schlichte Farben, welche jedoch trotzdem farbenfroh sind und so das Spiel ansehnlich schmücken. Eine weitere Besonderheit sind die Flächen im Spiel, diese sind nicht realistisch und wohlgeformt ohne Ecken und Kanten gestaltet, sondern aus geometrischen Figuren. Das heißt, ein Fisch besteht aus einer Menge verschiedener Dreiecke. Aber diese Art der Gestaltung passt sehr gut zum Spiel. Denn das ganze Spiel, ob Musik oder Grafik wirken sehr liebevoll entwickelt und gestaltet.
Wie im echten Leben: Eine ordentliche Portion Gras hilft
Beim Betreten einer neuen Welt werden wir mithilfe eines kleinen Tutorials erst einmal an die Hand genommen, um so die Oberfläche und die Inhalte des Spiels kennenzulernen. Dabei ist das Tutorial sehr leicht verständlich und nach kurzer Zeit findet man sich im eigenen Ökosystem schon ganz gut zurecht. Alles beginnt mit ein paar Grassamen, die wir in die Erde pflanzen und aus dieses entsteht das ausgewachsene Gras und schon bald haben wir eine erste kleine Wiese. Mit jeder erfolgreichen Aufgabe erhalten wir mehr Gegenstände für unser Ökosystem. Schon bald folgen dann die ersten Farben in Form einiger Blumen, welche wir dann in das Ökosystem aufnehmen. Wer zwischen den Wachstumsphasen nicht warten will, kann auch anhand einer Zeitraffer-Funktion vorspulen.
Wenn man sich dann mal seine Welt zum Bebauen anguckt, wird einem sehr schnell klar, dass man zu Beginn nur einen sehr kleinen Teil bewirtschaften kann und damit schon sehr viel Arbeit verbunden ist, denn natürlich haben auch Pflanzen Bedürfnisse.
Dabei muss man auf die richtigen Umweltbedingen achten. Ob eine Pflanze eher eine Waldgegend oder doch eher die Wiese bevorzugt wird in einem Infoblatt bei jeder Pflanze genau erläutert. Nachdem nun also Gras und Blumen gepflanzt sind, benötigen wir auch mal etwas größeres. So steht uns danach eine Eiche zur Verfügung und ein kleiner Wald entsteht nach und nach. Pflanzen check, aber in einem Ökosystem fehlt doch noch etwas. Natürlich die Tiere. Zu Beginn haben wir erst einmal nur Schafe, der Rest wird nach und nach vom Spieler erforscht oder freigeschaltet. Dabei ist die Anzahl der Tiere und Pflanze sehr umfangreich und sorgt somit auch für die ein oder andere weitere Spielstunde. Doch haben die Tiere auch einen anderen Zweck, außer in der Welt herum zu hüpfen? Natürlich haben sie das. Denn die Pflanzen und Tiere sorgen zwar für Nachkommen, aber manchmal möchte oder benötigt man mehr von einer Art. Dafür benötigt man dann die Ingame-Währung und diese wird von Tieren produziert, dabei variiert es immer und es kommt auf die Wachstumsphase des Tieres an. Kleine Tiere produzieren somit erst einmal weniger, nach der Zeit steigt es aber immer weiter an.
Genmanipulation beiSchafen und Eichen
Die Menüs der einzelnen Tiere zeigen dann noch viel weitere Möglichkeiten auf, um das Spielerlebnis zu bereichern. Manche Dinge sind dann später relevant, um Missionen zu schaffen, andere können einfach zum Spaß benutzt werden. Bei den Pflanzen finden wir im Menü die Statistik über die Gesundheit, also was tut der Pflanze gut, was sorgt für eine Verkürzung der Lebensdauer. Die Umweltzufriedenheit, wie gut passt die gegebene Umwelt zu den Bedürfnissen der Pflanze. Danach folgen Infos über das Alter, die Generation und das Wachstum der Pflanze. Im nächsten Reiter wird es schon interessanter, denn der Titel Evolution lässt eine Art entwickeln. So kann aus einer Eiche später mal ein Apfelbaum werden. Weiter können Pflanzen modifiziert werden, dabei kann man die Farbe oder die Größe ändern. Mit Verbesserungen lassen sich Einflüsse einsehen, welche die Pflanze entweder positiv oder negativ beeinflussen.
Zuletzt kann man die Pflanzen natürlich noch entfernen, fokussieren und transplantieren (also den Platz ändern). Bei den Tieren sieht es sehr ähnlich aus. Jedoch kann man jedem Tier einen Namen verpassen umso vielleicht ein bisschen Persönlichkeit mit ins Spiel zu bringen. Eine Sache ist bei den Tieren dann aber doch noch einen Blick wert, man kann nämlich die Kontrolle über ein Tier übernehmen und dann mit einem Schaf oder Huhn die Welt erkunden. Die Möglichkeiten der Modifikation werden dann anhand von Missionen genau erklärt, somit hat der Spieler auch dort wieder ein kleines Tutorial für zwischendurch. Auch die Krankheiten müssen natürlich wie auch im echten Leben vorhanden sein, so können z.B. Hühner eine Krankheit entwickeln und so die ganze Population gefährden. Aber nicht nur auf dem Land muss das Ökosystem funktionieren, Fische und Wasserpflanzen verlegen einen Teil des Spiels dann auch ins kalte Nass.
Bildergalerie zu Equilinox
Infobox
Spielerzahl: 1 Spieler
Alter: n.V.
Spieldauer: 40+ Stunden
Schwierigkeit: einfach
Langzeitmotivation: mittel
Publisher: ThinMatrix
Entwickler: ThinMatrix
Erscheinungsjahr: 2018
Plattformen: PC
Sprache: Englisch
Kosten: 8,50 Euro
Fazit
Das Spiel ist wirklich gut, wenn man einfach mal entspannen und die Seele baumeln lassen will. Aufgrund der Unkompliziertheit kann man das Spiel fast immer spielen und somit ein bisschen runterkommen. Bei der Musik besteht sogar die Möglichkeit, die Titel im Spiel selbst zu bestimmen umso die Lieblingstitel aus dem Soundtrack nebenbei laufen zu lassen. Das Design ist wie schon erwähnt im Geometriestil gestaltet und sehr farbenfroh, jedoch ohne zu intensive Farben zu wählen. Bei der Steuerung gibt es nicht viel zu sagen, denn die Steuerung und die Oberfläche ist sehr einfach und fast schon selbsterklärend. Der Entwickler versucht das Spiel auch immer zu verbessern, es vergeht bisher keine Woche ohne neuen Patch. Dabei läuft das Spiel schon wirklich sehr gut, man hat sehr kurze Ladezeiten und es gab bei mir bisher keine Performance-Probleme oder Spielabstürze. Das ist bei kleinen Entwicklerstudios nicht immer der Fall. Wer also ein Spiel benötigt, um nach der Arbeit oder der Schule einfach mal runterzukommen, für den kann ich Equilinox nur empfehlen.