Bei Brettspielen gibt es manchmal Ideen, die sind einfach bescheuert – im positiven Sinne wohlgemerkt. So etwa bei „Whale Riders“ einem Brettspiel, zu dem Reiner Knizia einige mathematische Tricks beigesteuert hat. Der neue Titel von Grail Games läuft noch bis zum 28. Juli als Crowdfunding-Kampagne über Kickstarter, ist allerdings bereits erfolgreich finanziert.
Man kann einfach mit dem Boot fahren oder ein Kajak nutzen, ganz Verrückte gleiten auf Skiern über das Wasser – oder man setzt sich auf seinen persönlichen Wal und gelangt auf diese eindrucksvolle Weise von Küste zu Küste. Die abgedrehte Idee kommt von Reiner Knizia in Zusammenarbeit mit dem Künstler Vincent Dutrait. Der australische Verlag Grail Games hat eine entsprechende Kickstarter-Kampagne zu dem Brettspiel gestartet, und damit rund 1.000 Unterstützer motiviert, das Projekt zu „backen“.
Whale Riders: In 45 Minuten mit Walen übers Wasser
Bei Whale Riders geht es nicht um eine gemütliche Fahrt von Wal-Touristen, sondern um einen schnellen, rund 45-minütigen Ritt auf dem Rücken der Meeresriesen. zwei bis sechs Spieler nehmen teil, jeder ausgestattet mit seinem persönlichen Reit-Wal. Am Ende geht es – mal wieder – nur ums Geld. Auf ihrer Fahrt von Küste zu Küsten müssen Spieler so viele Ressourcen wie möglich kaufen und wieder verkaufen. Möglichst lukrativ sollte der Ritt allerdings ausfallen, um gewinnen zu können.
Whale Riders setzt auf einen einfach zu erlernenden Spielmechanismus, bei dem stetig Entscheidungen getroffen werden müssen, um möglichst optimale Ergebnisse zu erzielen. Das klingt verdächtig nach einem jener Optimierungsspiele für die Reiner Knizia bekannt und berühmt geworden ist. Seine Handschrift wird man vermutlich deutlich spüren. Der andere kreative Kopf hinter dem Spiel ist Vincent Dutrait: Der französische Illustrator hat die Grafiken zu Whale Riders beigetragen. Es ist nicht die erste Zusammenarbeit zwischen Dutrait und Knizia, unter anderem Lost Cities entsprang aus der Kooperation. Zudem kennt man Vincent Dutrait von weiteren hochkarätigen Brettspielen, etwa T.I.M.E Stories oder Jaipur. Sowohl Autor als auch Illustrator lassen nun bei Whale Riders ihre individuellen Einflüsse erkennen.
Mehrere Entscheidungen müssen Spieler dabei jeweils abwägen: Bewegen, kaufen, Auftrag erfüllen, Auftrag abwerfen oder Münze nehmen oder Karte ziehen? Jeweils zwei Aktionen darf jeder Spieler ausführen, entweder zwei gleich oder zwei unterschiedliche Handlungen. Natürlich alles unter dem Druck, den andere Spieler ausüben. Mit drei Münzen und drei Aufträgen beginnt jeder Spieler, dann geht es los. Das Ende einer Partie ist übrigens festgelegt: Sobald die letzte Perle aus dem Starthafen verkauft worden ist, endet auch das Spiel.
Ansonsten gestaltet sich Whale Riders wie ein klassisches Handelsspiel. Gegen Münzen gelangen Spieler an den Küstenorten an Ressourcen, diese wiederum können gegen Aufträge eingetauscht werden, die dann Münzen und Perlen gewähren. Es ist allerdings ein Spiel auf Zeit, denn Stürme ziehen auf und sorgen dafür, dass die Küstenbewohner ihre Handelsposten dicht machen, wenn das Unwetter sie erreicht hat. Das Start-Setup an Ressourcen wird dabei jeweils zufällig gezogen – es ergeben sich dadurch für jede Partie individuelle Aufbauten. Es gilt, eine Balance aus der Erfüllung von Aufträgen und dem Einkauf der passenden Ressourcen zu finden, immer unter der Berücksichtigung der Effizienz der einzelnen Spielhandlungen.
Der Kickstarter zu dem Brettspiel Whale Riders läuft noch bis zum 28. Juli. Erfolgreich ist die Kampagne dabei bereits. Rund 1.000 Backer haben bislang über 30.000 Euro investiert. Wie immer gibt es auch einige Boni für die Backer, im Falle von Whale Riders sogar einen besonderen: Fans haben die Chance, an die KS-exklusive Kartenspiel-Version zu gelangen. Ausgeliefert werden soll das Spiel im April 2021.
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