DC Batman – die Welt des dunklen Ritters, so lautet der Titel eines neuen Kompendiums, das jüngst überarbeitet im DK Verlag erschienen ist. Wie wurde aus Bruce Wayne Batman? Wer sind die ärgsten Widersacher der Fledermaus? Und: Warum wurde ausgerechnet der Joker einmal für seine Ehrlichkeit belohnt? Um den dunklen Ritter, der kein Superheld im klassischen Sinne ist, ranken sich spannende Fragen. Viele davon beantwortet das Batman-Kompendium – unter anderem mit über 800 Original-Comic-Illustrationen.
Dank des neuen Kinofilms The Batman ist nicht nur Robert Pattinson wieder im Gespräch, sondern auch die Fledermaus selbst. Dass eine bereits im Jahr 1939 erfundene Comifigur einmal derart berühmt sein würde, hat sich vermutlich selbst der Schöpfer Bob Kane nicht ausmalen können. Im Mai jenes Jahres trat der Dunkle Ritter erstmals in einer Ausgabe des US-amerikanischen Comic-Magazins „Detective Comics“ auf – heute ist das DC und Batman die beliebteste Figur des Verlags. Der Verlag Dorling Kindersley (DK Verlag) feiert die Fledermaus mit dem Kompendium „DC Batman – Die Welt des dunklen Ritters“.
Alles für Fans auf über 200 Seiten
Aus der Popkultur ist Batman nicht mehr wegzudenken: Unzählige Filme, Serien, Bücher, Comics und Spiele erzählen die beziehungsweise einzelne Geschichten aus Gotham City, jener Megametropole, über die Batman und sein Alter Ego Bruce Wayne schützend die gerüsteten Hände halten. Anekdote: „Batman“ war zunächst gar keine Fledermaus – Bob Kane hatte den Helden als bunten Vogel mit Augenmarke erdacht. So richtig gelungen war das nicht. Erst die Zusammenarbeit mit dem Autor Bill Finger machte die Sache rund. Erwähnt wurde Finger lange nicht.
Noch mehr Anekdote: Der Name von Batman Alter Ego Bruce Wayne ist kein Zufall, sondern entspringt der Namen zweier Helden: dem schottischen Freiheitskämpfer Robert the Bruce und dem US-amerikanischen Nationalhelden Mad Anthony Wayne.
Details dieser Ebene finden sich in dem deutschsprachigen Sammelwerk zur Fledermaus, das auf eine Kooperation der Verlag DC und DK zurückgeht. Der Blick in das 216 Seiten umfassende Hardcover-Buch lohnt sich – vor allem für Fans. Hinter der Idee steckt der Autor Matthew K. Manning, ausgewiesener Comic-Experte und beteiligt an mehr als 90 Büchern und Dutzenden Comic-Büchern. Er war auch für DC und Marvel tätig, Viel relevanter für das Kompendium ist jedoch die Expertisen, die Manning durch das Verfassung von Büchern über Comics sammeln konnte. Entsprechend fundiert recherchiert sind die vielen Informationen über Batman, seine Freunde und seine Feinde.
Das Buch enthält offensichtliche Informationen und Erwartbares – wie sieht Batman Rüstung aus und warum sieht sie so aus oder: Was ist mit Bruce Waynes Eltern geschehen? Das soll es aber nicht gewesen sein. Mindestens genau so viele Überraschungen finden sich auf den über 200 Buchseiten, die prall gefüllt sind mit Original-Comic-Zeichnungen. Es geht um das legendäre Arkham Asylum, um Batman und seinen Sohn – und auch um „Ace“, den Bat-Hund. Manches ist verblüffend, wieder anderes lustig. Im Kompendium zu schmökern, ist jedenfalls ein großer Spaß. Seite um Seite gibt es Neues zu entdecken, unterteilt von der Goldenen Ära der 1930er und 1940er bis zu heutigen modernen Ära.
Die Wandlung, die Bruce Wayne und die Fledermaus, aber auch seine Gefährten und Widersache im Laufe der Jahrzehnte durchgemacht haben, ist überraschend. Aus der wenig detailliert gezeichneten grau-blauen Fledermaus ist ein schwarz-gerüsteter Muskelprotz geworden. Eines stand allerdings seit Anbeginn für den dunklen Rächer und steht es auch heute noch: die unzähligen – mehr oder minder hilfreichen – Gadgets, auf die Batman in Ermangelung echter Superkräfte zurückgreifen muss. Auch dazu findet sich viel in „DC Batman – die Welt des dunklen Ritters“. Bat-Granaten, explosive Pellets, verschiedene Batarangs – zu all den verrückten Tools gibt es Info-Häppchen und Zeichnungen. Auch das Batmobil und dessen Weiterentwicklungen finden einen Platz.
Besonders spannend wird es, wenn Batmans Metaverse-Abenteuer thematisiert werden. Die waren nämlich nicht nur schräg, sondern bisweilen schwer nachzuvollziehen. Das Kompendium betreibt also auch Aufklärungsarbeit, wenn es darum geht die Geschichten der Fledermaus und die von Figuren wie Reverse Flash, Batman von Zur-en-Arrh oder White Lantern in die DC-Welten einzuordnen.
Bei nicht wenigen Ideen muss man schmunzeln angesichts der Abgedrehtheit, die man der Fledermaus und ihrem konservativen Alter Ego als Durchschnitts-Fans kaum zutrauen würde. Letztendlich sind die vielen Wandlungen und Abwandlungen der Comic-Figur wohl ein wesentlicher Faktor für den Erfolg. Mit Batman wurde es im Laufe der Jahrzehnte nicht langweilig. Dabei war die Fledermaus als ambivalenter Charakter nur selten sympathisch. Getrieben von seinen Aufgaben und ausgestattet mit bisweilen fragwürdigen Moralvorstellungen hatte die Fledermaus nie das Saubermann-Image eines Superman. Batman ist ein Held mit Ecken und Kanten – das Kompendium zeigt auf seinen rund 200 Seiten jedenfalls eindrucksvoll, weshalb man „The Batman“ am Ende trotz all seiner Makel mögen muss.
Insbesondere die Hintergründe der Figur und die Motive seines Handelns wecken Interesse. Das Buch „Batman – Die Welt des dunklen Ritters“ vom DK Verlag bedient diese Neugier. Immer wieder spürbar werden dabei auch die sozialkritischen Untertöne der jeweiligen Comic-Jahrzehnte: Tod und Wiederauferstehung, Armut, Feminismus – viele gesellschaftlich relevante Themen finden sich in Batmans Abenteuern wieder. List man die einzelnen Geschichte lose, so wird man viel der Gesellschaftskritik am Ende einfach ignoriert haben. Das Kompendium zeigt, wo man genauer hinschauen muss.
Infobox
Umfang: 216 Seiten
Verlag: DK Verlag / Penguin Random House
Übersetzung: Joachim Körber, Christian Heiß (Ausgabe 2012)
Erscheinungsjahr: 2022 / 2012
Sprache: deutsch
Kosten: 22 Euro
Fazit
Batman ist ein Arschloch – manchmal jedenfalls. Und wenn man die 216 Seiten des neu aufgelegten Kompendiums, das übrigens den treffenden englischen Originaltitel „Batman – The Ultimate Guide New Edition“ trägt, durchgeblättert hat, kann man seine Ansicht sogar begründen. Von der liebenswerten Fledermaus bleibt am Ende wenig übrig, was gut ist. Kaum ein Comic-Held ist so streitbar, hat trotz einer Maske so viele Gesichter, ist so vielschichtig und deshalb interessant. Das Batman-Kompendium entkleidet die Figur, entblößt den Helden – zeigt gleichzeitig jedoch immer auf, weshalb Bruce Wayne und Batman am Ende trotzdem unstrittig zu den Guten gehören.
Schon qualitativ gibt es nichts zu bemängeln, angesichts des Umfangs und der redaktionellen Ausarbeitung „auf den Punkt“ samt gelungener Seiten-Designs könnte man bei dem Kompendium mit seinen Kosten von 22 Euro fast meinen, es verkaufe sich unter Wert. Aufmachung und Inhalte bewegen sich auf hohem Niveau, die Informationen haben selbst für langjährige Fans der Fledermaus einen Mehrwert. Selten war es so interessant, Seite um Seite durch ein Sammelwerk zu blättern. Und nicht selten ertappt man sich beim Lesen bei dem Gedanken, dass einem die eine oder andere alte Comic-Geschichte vertraut vorkommt. Ein bisschen Zeitreise in das eigene Fan-Sein bietet „DC Batman – die Welt des dunklen Ritters“ vom DK Verlag quasi ein kleines Bonbon.
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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