CMON ist mit dem strategischen Brettspiel Dune: War for Arrakis ins Crowdfunding auf der Plattform Kickstarter gestartet. Das Finanzierungsziel übertroffen hat man längst, grundsätzlich auch deutlich. So richtig als durchschlagenden Erfolg werten, kann man die Kampagne aber nicht.
Die Neuigkeiten um ein neues Brettspiel zu Dune wurden seinerzeit positiv aufgenommen in der Szene. Nach Paul Dennens Strategiespiel-Mix Dune Imperium und der Neuerscheinung bei Pegasus Spiele wollte auch CMON die Lizenz nutzen. Die Grundidee schien clever zu sein – mit Dune: War for Arrakis hatte man ein Spiel in der Pipeline, das auf dem hervorragenden Kriegsstrategiespiel Ringkrieg fußte.
Crowdfunding: Es hakt bei CMON
Inzwischen läuft die Crowdfunding-Kampagne zu Dune: War for Arrakis – konkreter: sie ist fast schon wieder vorbei. So richtig großzügig gehen die Fans aber nicht mit ihren Investitionen um. Im Gegenteil, die Finanzierungskampagne läuft trotz deutlich übertroffener Marke schleppend. Rund 570 Prozent ist man über das angepeilte Ziel hinausgeschossen – was allerdings eher der niedrig gesetzten Erfolgsgrenze zu verdanken ist. Rund 100.000 Euro hatte CMON dafür angesetzt. Die Kampagne zu Dune: War for Arrakis liegt nun bei knapp 570.000 Euro.
Ein Erfolg? Grundsätzlich ja, vor dem Hintergrund der weltweit populären IP, des Hypes um den Kinofilm und des Erfolgs der übrigen Dune-Brettspiele kann man dennoch kaum zufrieden sein mit dem Verlauf der Schwarmfinanzierung. Die regelmäßig starke Startphase ist vorüber, CMON darf nun allenfalls auf einen furiosen Schlussspurt hoffen. Danach aus sieht es nicht, denn die Fans agieren vorsichtig. Von den derzeit 6.470 Unterstützern hat sich über ein Viertel lediglich für den 1-Dollar-Pledge entschieden, somit also im Grunde noch keine Entscheidung zur Unterstützung getroffen. Es wird von den Zusatzinhalten und Versandkosten abhängen, wie die unentschlossenen Fans die Kampagne am Ende bewerten.
110 US-Dollar ruft CMON als Preis für das Brettspiel Dune: War for Arrakis auf. Dafür gibt es vor allem wieder viele Miniaturen und einige Kickstarter-Exklusivitäten. Wer hingegen das die Zusatzinhalte „The Spacing Guild“ haben möchte, muss zusätzliche 40 US-Dollar auf den Tisch legen. Viele europäische Spieler sind angesichts des Preises von 150 US-Dollar plus Steuern plus Versand längst raus aus der Kampagne, andere sind gar nicht erst eingestiegen.
Die Stimmung in den Kommentaren im Kampagnenbereich von Dune: War for Arrakis ist reserviert. Die Steuern schmecken vielen nicht, die Versandkosten bleiben ein Problem – wenn auch eines, das nicht nur CMON, sondern die gesamte Branche betrifft. Insgesamt scheinen Spieler nicht mehr ganz so freigiebig zu sein mit ihrem Geld. Gestiegene Lebenserhaltungskosten sowie die Inflation, und zusätzlich die Energiepreiskrise in einigen Teilen der Welt, scheinen ihren Tribut zu fordern. Es hakt jüngst bei den Crowdfunding-Kampagne von CMON, und auch das Image des Verlags ist angekratzt. Inzwischen gibt es Spieler, die verzichten auf ein Brettspiel allein weil Ex-„Cool Mini or Not“ auf der Schachtel prangt. Schon bei Cyberpunk 2077: Gangs of Night City – The Board Game lief es nicht rund bei CMON – die Millionen-Grenze knackte man erst gar nicht.
Ob das bei Dune: War for Arrakis anders sein wird? Es sieht nicht danach aus, aber abgerechnet wird bekanntlich am Schluss. Noch läuft die Kampagne wenige Tage: bis zum 23. September. Und: Wer möchte kann das Brettspiel über den Tabletop Simulator ausprobieren, scheinbar hilft aber auch das sehr wenig, um die Kampagne anzuschieben. Um es in der Dune-Sprache auszudrücken: da ist reichlich Sand im Getriebe.
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