Kandagawa Jet Girls ist ein Multimediaprojekt mit einem Anime, der 2019 veröffentlicht wurde. Am 25. August war es dann soweit und das Spiel zum Anime ist erschienen. Soviel sei gesagt: Wer etwas gegen leicht bekleidete Animegirls hat wird hier wohl weniger seinen Spaß haben. Ob wir hingegen unseren Spaß hatten, lest Ihr in unserem Test.
Macht Euch keine Sorgen, wenn Ihr mit dem Anime nicht vertraut seid, denn die Story ist einfach genug, um sich damit auseinanderzusetzen. Ganz einfach erklärt: Es geht um Mädchenpaare, die ihren Traum verfolgen, Jet-Racer zu werden. Das war es eigentlich auch schon zur Story. Es geht aber auch mehr um die namensgebenden Jets die man Steuert und ob das Wasserspektakel zündet verraten wir Euch jetzt.
Der Kern des Spiels
Im Kern handelt es sich um ein einfaches Rennspiel, bei dem Ihr mit eurem Jetski durch einen Parcour voller zu umfahrender Hindernisse und Rampen fahren, die euch ermöglichen mit eurem Jetski ein paar Tricks zum besten zu geben. Es gibt auch Gegenstandskisten, mit denen Ihr zufällige Waffen aufheben könnt. Sobald Ihr eine dieser speziellen Wasserpistolen habt, könnt Ihr den Computer das Fahren übernehmen lassen und die Steuerung an euren Teamkollegen übergeben, der das Schießen übernimmt.
Ihr müsst eure Rivalen verlangsamen, indem Ihr ihren Schild durchbrecht, während Ihr gleichzeitig versucht, zu vermeiden, dass sie euch das Gleiche antun. Leider ist das alles auf dem Papier viel interessanter als in der Realität. Das ist der Kern des Gameplays bei Kandagawa Jet Girls, welcher leider sehr schnell an Spaß einbüßt.
Uninteressante Story sowie Rennen
Der größte Teil des Spiels befindet sich im Story-Modus. Es gibt sieben Duos, die jeweils einen eigenen Handlungsbogen zum durchspielen besitzen. Zu Beginn und am Ende jedes Rennens erhaltet Ihr eine Zwischensequenz, die euch die Motivation für das nächst Rennen gibt und euch angsam alle Charaktere kennenlernen lässt. Es ist alles sehr einfach und trist gehalten, wie z.B. ein rivalisierendes Team, das euren Zugang zum Fluss einschränken will, oder Ihr kämpft um die letzte Schachtel Makronen in einer Bäckerei. Während sich die kleinen Geschichten anfangs niedlich anfühlen, dauert es nicht lange, bis diese Geschichtshappen ein wenig eintönig wird. Wir haben uns sehr oft dabei erwischt die ganzen Clip einfach zu skippen da es manchmal wirklich einfach nur langweiliges Gerede war.
Es hilft auch nicht, dass die Rennen selbst lächerlich einfach sind. Normalerweise braucht man nur etwa 30 Sekunden, um sich vom Rest der Meute abzusetzen. Was dann folgt, sind 3 bis 4 Minuten, in denen Ihr ganz allein auf einer Strecke herumfahrt. Viele Rennspiele haben eine Gummiband-KI (bei der computergesteuerte Konkurrenten Sie immer einholen können) als Möglichkeit, während eines Rennens eine konstante Herausforderung zu schaffen, aber hier gibt es nichts dergleichen. So verlieren die Rennen sehr schnell an Motivation.
Es ist schade, denn die Anfangsmomente eines Rennens machen eigentlich ziemlich viel Spaß. Wasserpistolen zu benutzen, um den Gegner abzuwehren, ist wirklich unterhaltsam, aber leider dauert es ohne die Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, nie lange, bis man außer Waffenreichweite ist, und bis dahin kann die KI nichts mehr unternimmt, um einen einzuholen.
Das Spiel versucht, eine Ebene der Komplexität hinzuzufügen, indem es euch die Wahl lässt, ob Ihr eure Verstärkungsanzeige verwendet oder sie aufsparen wollt. Wenn Ihr das Maximum erreicht habt, könnt Ihr alles in eine starke Angriffs- oder Verteidigungstechnik einsetzen. Es fühlt sich aber einfach wie eine sinnlose Option an, wenn die Feinde alle so weit hinter einem stehen. Es ist bei weitem besser, einfach immer weiter aufzustocken, wenn es möglich ist, zumindest sind die Rennen dann schneller vorbei.
Leider keinerlei Herausforderung dafür viel Klamotten
Es sind weitere Spielmodi verfügbar, wie z.B. ein Free-Modus, in dem Ihr auf jeder Strecke fahren könnt, die Ihr im Story-Modus freigeschaltet habt. Hier gibt tatsächlich die Möglichkeit, eine härtere Schwierigkeit auszuwählen, aber leider leidet sie immer noch unter den gleichen Problemen. Sobald man sich außerhalb der Waffenreichweite befinden, kann die KI nicht mehr viel tun, um euch einzuholen. Es gibt auch einen Online-Modus, der vielleicht mehr Herausforderung bietet doch leider wahr dieser zum Zeitpunkt unseres Tests noch nicht verfügbar.
Wenn Ihr den Story-Modus durchspielt, werden neue Dinge freigeschaltet, die im Laden gekauft werden können. Es gibt jede Menge Kosmetikartikel, die Ihr kaufen könnt, und es ist tatsächlich etwas motivierend, das Aussehen eures ganzen Teams verändern zu können. Es gibt auch neue Teile, die man kaufen kann um die Leistung eures Jetskis zu verbessern, aber es ist nicht so, dass es wirklich viel braucht, da es schon so ziemlich einfach ist, die Konkurrenz komplett zu dezimieren.
Ihr erhaltet Punkte aus dem Rennsport, die man im Laden ausgeben kann, aber der schnellste Weg, sie zu verdienen, ist, eines der vier Minispiele zu spielen. Dabei handelt es sich nur um Kleinigkeiten wie das Sammeln von Herzen beim Laufen auf einem Laufband oder das Ausführen von Tricks auf dem Jetski. Das Durchspielen dieser Minispiele ist aber tatsächlich weitaus unterhaltsamer als viele der Story-Rennen.
Infobox
Spielerzahl: 1
Alter: ab 16 (USK)
Schwierigkeit: leicht
Langzeitmotivation: niedrig
Publisher: Marvelous USA
Entwickler: Honey Parade Games
Erscheinungsjahr: 2020
Plattformen: Playstation 4, PC,
Sprachen: Englisch,Japanisch
Kosten: 49,99 Euro
Fazit
Es ist wirklich schade, dass, obwohl das Spiel so hell und farbenfroh aussieht, das ganze Paket einfach unglaublich langweilig ist. Mit nur einer Handvoll Spielmodi, einer faden Story und keinem lokalen Koop-Modus, der die Sache ein wenig aufpeppen würde, wird es nicht lange dauern, bis man davon genug hat. Selbst wenn Ihr ein Fan des Anime seid, ist es wahrscheinlich besser, auf dieses Spiel zu verzichten.
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