Am heutigen Tage hat der game – Verband der deutschen Games-Branche seinen knapp 60 Seiten langen Jahresreport 2022 veröffentlicht. Dieser liefert einen umfassenden Überblick über die deutsche Branche und behandelt Themen wie die Marktentwicklung oder die regionalen Fördermaßnahmen.
Das Geschäftsjahr 2021 war für die Games-Branche in Deutschland aufgrund der anhaltenden pandemischen Lage sehr bewegt und von Unsicherheiten geprägt. Die Entwicklung von Computerspielen im Homeoffice wurde für viele Unternehmen Alltag und Events wie die gamescom in Köln konnten erneut nicht vor Ort stattfinden. Allen Widrigkeiten zum Trotz gab es auch in diesem Jahr positive Entwicklungen für den deutschen Games-Markt. Wie bereits im Vorjahr 2020 konnte das starke Wachstum fortgesetzt werden und die Umsätze wurden nochmals deutlich erhöht.
Videospiele in Deutschland so beliebt wie nie zuvor
Auch in diesem Jahr wuchs die Anzahl der Spielenden in Deutschland weiter an. Jeder sechste deutsche spielt regelmäßig Games auf dem PC, der Konsole oder einem mobilen Endgerät. Die Größte Gruppe der Spielerschaft machen die 50- bis 59-Jährigen mit rund 18 Prozent sowie die über 60-Jährigen mit knappen 11 Prozent aus. Beide Altersgruppen sind seit den 1980er und 1990er Jahren mit dem Medium vertraut und bleiben diesem nach wie vor treu. Deshalb ist es kaum verwunderlich, dass das Durchschnittsalter der Gamer in Deutschland bei 37,6 Jahren liegt. Bei der Geschlechterverteilung ist mittlerweile ein Ausgleich festzustellen: 48% der Spielenden sind Frauen und 52% Männer.
Am wohl häufigsten werden mit 23,5 Millionen Spielenden laut Jahresreport Games auf dem Smartphone gespielt. Gefolgt von rund 17,8 Millionen Konsolen-Usern sowie 14,3 PC-Spieler. Ein Blick auf die Verkaufscharts 2021 für PC und Konsole zeigen das Multiplayer-Spiele immer wichtiger werden. Platz 1 belegt dabei die Fußball-Simulation FIFA 2022 von EA SPORTS gefolgt von Rockstar Games GTA V. Der dritte Platz geht an den Fun-Racer Mario Kart 8 Deluxe für die Nintendo Switch.
Umsatzrekord des deutschen Games-Markt
Der Umsatz, der mit Gaming-Hardware im Geschäftsjahr 2021 erzielt wurde stieg um 18% auf 3,6 Milliarden Euro an. Trotz immenser Lieferengpässe wurden Konsolen wie die PlayStation 5 und die Nintendo Switch für insgesamt 808 Millionen Euro verkauft. Zubehör hierfür konnte einen Umsatz von 306 Millionen Euro erzielen. Gaming-PC-Zubehör wie Monitore, Headsets, Grafikkarten oder ähnliches verbuchte einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro. Auch Gaming-Online-Dienste wie Gaming-Abos konnten ihre Umsätze auf rund 720 Millionen Euro steigern. Ein Rückgang ist hingegen beim Cloud-Gaming zu verzeichnen. Dafür beigetragen hat beispielsweise das Aus von Google Stadia. Auch gesteigert wurde der Umsatz mit Games um starke 19% auf 5,4 Milliarden Euro. Den Löwenanteil hierbei machen In-Game-Käufe insbesondere für Smartphone-Apps aus. Rund 59% der Games für den PC und Konsole wurden digital erworben – kaum ein Anstieg zum Vorjahr 2020.
Beschäftigungszahlen im Aufwärtstrend
Laut den veröffentlichten Daten steigt die Anzahl der gesamten Beschäftigten in der deutschen Games-Branche von rund 27.000 im Vorjahr auf 28.650 an – ein Plus von gut fünf Prozent. Im Detail erhöhen sich die Beschäftigungszahlen im Kernmarkt, sprich Entwicklerstudios sowie Verlage, um drei Prozent auf 11.242. Der erweiterte Markt (beispielsweise der Handel oder Game Redaktionen) verbucht an Plus an Mitarbeiter von 6%.
Auch die Anzahl an Unternehmen, die in Deutschland Videospiele entwickeln oder vertreiben steigt auf 786 an. 358 von ihnen entwickeln ausschließlich, 36 haben sich auf das publishen spezialisiert und 392 betreiben beides.