Jagged Alliance war vor allem in den 90er Jahren bekannt und bekommt nach 24 Jahren einen dritten Teil spendiert. Der zweite Teil hat laut Metacritic einen User Score von 8.9 und gehört damit zur Oberliga der guten Spiele. Kann der neue Teil mithalten oder den letzten Teil sogar übertreffen?
Der neue Teil hat schon vor Release von vielen Seiten Lob eingeheimst. Wir haben uns selbst ein Bild davon gemacht und können schon vorab sagen: Jagged Alliance 3 gefällt uns sehr gut. Aber: Es handelt sich hierbei nur um den ersten Eindruck.
Das komplette Spiel kann bis zu 100 Stunden dauern und spielt sich wahrscheinlich mit Mid- und Endgame etwas anders. Wir werden es natürlich weiterspielen, aber legen im nächsten Artikel mehr Wert auf den Koop-Modus – denn der ist eine Neuheit in der Jagged-Alliance-Reihe.
Für wen ist Jagged Alliance? Natürlich für alle, die rundenbasierte Games mögen. Für alle, die gerne tüfteln und eine gewisse Spieltiefe wünschen. Wer mit XCOM Spaß hatte, hat es mit Jagged Alliance 3 sehr wahrscheinlich auch. Ich würde sogar sagen: Wer Mario + Rabbids gerne spielt, kann Gefallen an Jagged Alliance 3 haben. Alle, die auf schnelle Action stehen, könnten etwas „abgeturnt“ werden. Denn bei Jagged Alliance 3 muss man als Spieler und Spielerin nicht nur Zeit sondern auch Hirnschmalz investieren.
Stirb langsam mit Humor
Gleich zu Beginn ist im Spiel zu lesen, dass Jagged Alliance kein leichtes und ein richtig herausforderndes Spiel ist. Daher lautet der normale Modus auch „Stirb langsam“. Außerdem gibt es noch Einstellungsmöglichkeiten beim Auto-Save wie zum Beispiel „Bis zum bitteren Ende“. In diesem Modus wird erst nach Gefechtsende gespeichert und ein Gefecht kann schon mal eine halbe Stunde dauern. Vor allem, wenn man nicht gut vorbereitet ist.
Nach den Einstellungsmöglichkeiten kommt ihr bald ins Eigentliche: Söldner anheuern und eine Truppe zusammenstellen. Das hat mich persönlich sehr amüsiert, wenn ich die Söldner und auch Söldnerinnen kontaktiere, um einen Auftrag auszuhandeln. Da sprechen zum Beispiel der Charakter Steroid wie Arnold Schwarzenegger mit lustigen, aber etwas dümmlichen Sprüchen und Fox wie ein stereotypisches Partygirl mit dir. Außerdem verklickern dir die meisten Charaktere auch gleich mit wem sie gerne zusammenarbeiten, was Auswirkungen auf gewisse Werte haben kann.
Die Charaktere sind sehr detailliert ausgearbeitet. Ihr könnt sogar deren Lebenslauf durchlesen. Sie sind zwar sehr stereotypisch aber sie sind auch gut gelungen: Vom dümmlichen Muskelprotz über den russischen Grobling mit einer Uschanka bis zum japanischen Cowboy ist für jeden Geschmack etwas zu dabei.
Der erste Einsatz
Was mir besonders gut gefällt, ist, dass man nicht in ein typischen Tutorial geworfen wird, sondern nach und nach über Tooltips und Einblendungen zum richtigen Zeitpunkt das Spiel kennenlernt. Man nietet auch bald die ersten Gegner nieder und bekommt ein Gespür, wie das Spiel abläuft. Danach geht es in eine Villa, wo ihr von einer netten Dame in die Hauptstory eingeführt werdet.
Ihr reist auf der Satellitenansicht von Quadranten zu Quadranten, ortet Loot, kämpft und ihr führt auch Gespräche mit Dorfbewohnern, die euch entweder auf die Pelle rücken oder auch gut gesinnt sind. Je nach Dialogverlauf bekommt ihr Geld oder verbessert Eigenschaften bei euren Söldnern. Die Dialoge waren zum Glück nicht zu langwierig und man erfährt auch wirklich Dinge, die einem nützen. Zum Beispiel erfahre ich bei einem „Zivilisten“ mit einer AK, dass seine Kinder beim Fußball spielen, immer wieder auf Kriegsgeräte stoßen. Dort wollen wir hin, um etwas Brauchbares zu finden.
Also kein Smalltalk und kein unnötiges in die Länge ziehen (zumindest in den ersten Spielstunden). Das Einzige, was mir persönlich einmal gestört hat, war ein ungünstig platzierter Autosave, wo ich nach einem Totalversagen einen Dialog wieder durchspielen musste. Aber man könnte es auch nutzen, um den Dialog anders zu führen.
Sowie der Einstieg amüsant war, so ist es auch auf Reisen und im Kampf. Da lässt mal der Möchtegern-Arnie Sätze fallen wie „I hope there is some protein powder in here“, wenn er in einer Kiste nach Loot stöbert. Oder er antwortet auf einen guten Schuss von Fox mit „That was pretty good. For a girl.“ (die Audioausgabe ist in Englisch mit deutschen Untertiteln). Sehr klischeehaft und sicher kein Spiel für gute Manieren aber es macht Spaß.
Vorbereitung ist alles
Schnell kommt man mit seiner Truppe voran schießt sich von Quadranten zu Quadranten und ganz schnell ist man auch wieder eliminiert, wenn man sich nicht vorbereitet. Da wollte ich mir eine MG aus einer Mine holen, um es einem Dorfbewohner zu bringen und wurde von Gegnern ziemlich schnell hops genommen. Zwar habe ich mich tapfer geschlagen, in dem ich die Stellungen so gewählt habe, sodass die Gegner auch auf ihre eigenen Leute schießen.
Aber ganz dumm ist die KI nicht, denn sie schießen nicht unbedingt wahllos. Ist jemand von meiner Truppe bereits verletzt oder sogar am Boden, dann hat dieser Söldner eine ganz große Zielscheibe. Da lenkt auch der verarztende Söldner gar nicht ab, obwohl der ein leichteres Ziel wäre. Schnell war mein Tank Arnie platt und ich konnte das Gefecht nicht mehr gewinnen.
Auf Gefechte muss man sich gut vorbereiten. Ich habe dann einen zusätzlichen Söldner angeheuert, obwohl ich kaum Geld hatte und habe manche ausruhen lassen, bevor ich mich wieder in den Kugelhagel stürzte. Selbst beim zweiten Mal hat es nicht geklappt, denn da kamen noch weitere Gegner aus dem Busch. Das MG in der Mine muss wohl noch etwas warten.
Denn während den Reisen und Gefechten läuft die Zeit und Söldner wollen bezahlt werden. Daher muss man sich auch ab und zu auf die Suche nach Einnahmequellen machen.
Kurzes Zwischenfazit
Humorvoll, tolle Grafik und keine Bugs. Für uns hat Jagged Alliance 3 ein „rundes“ Spielerlebnis und wünschen uns nur ein bessere Übersichtlichkeit bei manchen Gefechten. Wie erwähnt werden wir im nächsten Bericht auf den Koop-Modus eingehen.
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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Jagged Alliance 3 - PC * | 63,65 EUR |
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