Schon unser allerliebster Lendenschurzträger Gollum hat die Persönlichkeit von Orks perfekt analysiert: „Dreckige Orkse!“ ist der wohl passendste Ausspruch zu den grünen Fieslingen aus den einschlägigen Fantasy-Universen. Dass den prominenten Spitzzähnen nun ein eigenes Brettspiel gewidmet wurde ist also keine Überraschung. Bereits der Brettspieltitel Orcs, Orcs, Orcs bringt das Thema voll auf den Punkt.
Wie gut das Brettspiel Orcs Orcs Orcs ist, erfahrt Ihr im nachfolgenden Brettspiel-Test. Viel Spaß.
Orcs Orcs Orcs von Frank Thyben
Ich gebe zu: Das Titelbild der Spieleverpackung hat mich etwas schlucken lassen. Es hat mich eher an das Cover einer schlechten B-Movie-DVD erinnert als an ein Blockbusterspiel. Aber Mut soll ja belohnt werden und Orcs Orcs Orcs zeigt, dass es nicht nur auf Äußerlichkeiten ankommt. Rund 40 € kostet das Fantasy Brettspiel aus dem Hause Queen Games. Und um es vorweg zu nehmen: Es ist jeden investierten Euro wert.
Zwei bis vier Spieler ab 10 Jahren schlüpfen in die Rollen mächtiger Magier, die einen makabren Wettsreit unter sich austragen. Wer die meisten Orks zur Strecke bringen kann gewinnt. Das Spielprinzip ähnelt dabei dem beliebten Tower Defense aus dem Videospielsegment. Die Orks stürmen stetig auf den zentralen Turm zu, während die Magier ihre arkanen Fähigkeiten nutzen, um den Gegnern die Lichter auszupusten.
Orcs Orcs Orcs basiert dabei auf einem sogenannten Deckbau-System. Jeder Spieler stellt sich somit seinen eigenen Pool aus magischen Fertigkeiten zusammen. Mit der Einschränkung, dass dieses Spielprinzip ein wenig ad absurdum geführt wird, denn die Nützlichkeit vieler Karten in einem solchen System hängt von der Verlaufsplanung des Spiels ab. Bei Orcs Orcs Orcs ist die Gegnerwahl dagegen zufällig, sodass eher reagiert als agiert werden muss. Trotzdem passt das Spielprinzip wunderbar zum Setting. Ein weiterer Vorteil ist die niedrige Einstiegshürde, sodass auch unerfahrene Spieler schnell in den Genuss des spannenden Spielablaufs kommen. Nur wenige Sonderregeln machen langes Lesen des Regelheftes unnötig.
Das Spielmaterial ist toll designed und verwandelt den Spieltiscch in eine beeindruckende Fantasywelt. Das und der zentrale Turm verleihen dem Spiel Tiefe. Optisch gelungen sind auch die Karten, die durch ihre schönen Zeichnungen auffallen. Die Figuren sind leider aus Pappe und werden in einen Figurenständer gestellt. Das sieht zwar auch nett aus, ich selbst mag jedoch „richtige“ Figuren aus Kunststoff oder Metall lieber.
Trotz kleinerer Kritikpunkte sollten Fantasybrettspieler Orcs Orcs Orcs wenigstens anspielen und sich selbst vom Spielsystem überzeugen. Für kurzweilige Partien, die bis zu 60 Minuten dauern, ist Orcs Orcs Orcs aber ideal.
Infobox
Spielerzahl: 2 bis 4 Spieler
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 bis 60 Minuten
Schwierigkeit: leicht
Langzeitmotivation: mittel
Verlag: Queen Games ►
Autor: Frank Thyben
Erscheinungsjahr: 2013
Sprache: deutsch
Kosten: 50 Euro
Fazit
Orcs Orcs Orcs ist ein gutes, kurzweiliges Fantasy-Brettspiel. Und mehr will es auch gar nicht sein. Anhänger klassischer Fantasy-Elemente werden dieses Brettspiel sofort in ihre Herzen schließen. Der Spielablauf ist einfach und intuitiv. Das Spielmaterial liebevoll und detailreich designt. Orcs Orcs Orcs ist ein Brettspiel aus einem Guss: Für Anfänger genauso empfehlenswert wie für fortgeschrittene Spieler.