Schon 2021 erschien mit Mandragora das dritte Spiel von Bruno Cathala (Kingdomino) in Zusammenarbeit mit Florian Sirieix (After Us) beim französischen Verlag Studio H. Nun, passend zur Spiel 2023, brachte der schweizerische Spielepublisher Game Factory das magische Familienspiel auch im deutschsprachigen Raum raus. Wie das Spiel sich schlägt, erfahrt ihr in der folgenden Rezension.
Es ist der Black Magic Friday und die Läden für Zaubereibedarf im Dorf haben Schlussverkauf. Für uns Zauberer also die perfekte Gelegenheit die benötigten Zaubersprüche und ihre Zutaten wieder aufzufüllen! Aber wir sind nicht allein. Andere Zauberer sind natürlich genauso heiß auf die ganzen Angebote wie wir und suchen nach magischen Schnäppchen. Also schicken wir unseren Gehilfen schnellstmöglich los, in der Hoffnung, dass er sich auf seiner Einkaufstour die wertvollen Alraunen (Mandragora), Zauberbücher und die dazugehörigen Zutaten an sich reißt und die verfluchten Schriftrollen links liegen lässt.
Sammeln, Sammeln, Zaubern und Sammeln
Mandragora ist ein Set Collection Spiel, indem 2 – 4 Spielende die Rolle eines Zauberers einnehmen und möglichst mächtige Zauber aussprechen müssen. Dabei schicken sie einen gemeinsamen Gehilfen in einem Rondell durch die Läden des Dorfes, der alle Ressourcen, Zauberbücher und ggf. verfluchte Schriftrollen einsammelt, die ein Laden bereithält. In unserem Zug haben wir die Wahl zwischen zwei Aktionen: Wir können entweder den Gehilfen bewegen oder einen Zauber ausführen.
Bewegen wir den Gehilfen, so stellen wir diesen im Uhrzeigersinn um 1 – 3 Läden weiter. Anschließend nehmen wir uns alle Karten des Ladens, auf den wir den Gehilfen gestellt haben. Alle Läden, die der Gehilfe verlassen oder passiert hat, werden mit zusätzlichen Karten ergänzt, um diese in zukünftigen Zügen attraktiver zu gestalten. Dabei ist die Information, welche Karten die Läden für uns haben, offen für alle einsehbar. Eine Ausnahme bilden die drei dunklen Läden ab. Bei diesen wissen wir nicht, was uns erwartet, denn hier werden die Karten verdeckt ausgelegt.
Führen wir einen Zauber aus, so nutzen wir unsere gesammelten Karten dazu, einen Zauber auszusprechen. Hierzu benötigen wir ein Zauberbuch und 1 – 5 Zutaten der dazugehörigen Farbe. Je nachdem, wie viele Zutaten wir dem Zauberbuch hinzugefügt haben, dürfen wir uns einen der ausliegenden Zaubersprüche nehmen und aktivieren. Die Kombination aus dem Zauberbuch und dem Zauberspruch gibt uns am Ende der Partie Siegpunkte.
Nachdem wir uns für einen Zauberspruch gleich oder niedriger der Anzahl an benutzten Zutaten entschieden haben, dürfen wir den ausgewählten Zauberspruch ausführen. Zaubersprüche der Stufe 1 und 2 geben uns diverse sofortige Effekte. Sprüche der Stufe 3 ermöglichen uns für den Rest der Partie, dass wir den Gehilfen um ein Feld weiter bewegen können und somit flexibler reagieren können. Die Sprüche der Stufe 4 und 5 lassen uns am Ende der Partie einen Teil bzw. alle unserer Handkarten abwerfen. Diese geben uns am Ende pro Farbe, welche wir noch auf der Hand besitzen, nämlich Minuspunkte.
Joker und miese Flüche
Besitzen wir eine namensgebende Mandragora bzw. Alraune fungiert diese als Joker und kann sowohl als Zutat oder als Zauberbuch verwendet werden. Pro ausgeführten Zauber dürfen wir allerdings nur eine Alraune verwenden. Nutzen wir eine Alraune als Zutat, so dürfen wir dementsprechend nur eine dieser nutzen, um unseren Zauberspruch eine Stufe mächtiger zu gestalten. Nutzen wir die Alraune als Zauberbuch, so dürfen wir keine zweite Alraune als Zutat nutzen. Jedoch können wir uns hier frei entscheiden, ob wir einen Zauberspruch mit Zutaten einer Farbe oder ausschließlich mit Zutaten verschiedener Farben ausführen wollen. Letzteres ist auch mit dem nur 1x vorhandenen Zauberbuch der schwarzen Magie ausführbar und kann ganz hilfreich dabei sein möglichst viele Karten verschiedener Farben von seiner Hand loszuwerden.
Unter den ganzen Zauberbüchern, Zutaten und Alraunen sind jedoch auch verfluchte Schriftrollen verschiedener Stärke (1 – 3 Flüche) versteckt. Die Person mit den meisten Flüchen am Ende der Partie erhält 2 Minuspunkte. Daher muss hier immer abgewägt werden, ob man einen Laden mit einer Fluchkarte besucht oder nicht. Hier stellt sich die Frage: Sind die ausliegenden Karten genug wert, um sich der Gefahr der Minuspunkte zu stellen?
Das Spiel endet, sobald die letzte Karte vom Nachziehstapel in der Mitte des Dorfes gezogen worden ist. Nun wird der Spielende-Marker an die nächste Person gegeben. Von ihr aus werden noch drei Runden gespielt. Am Ende werden die Punkte aller ausgesprochenen Zaubersprüche + -bücher zusammengerechnet. Pro Farbe auf der Hand erhält man einen Minuspunkt und für die meisten Flüche 2. Wer am Ende die meisten Siegpunkte besitzt ist der glückliche Gewinner.
Im Team zum Sieg
Zusätzlich zur Standardvariante des Spiels gibt es noch einen Team-Modus indem sich 4 Zauberer in einen 2 gegen 2 Duell messen. Zieht oder erhält einer der Spielenden mindestens eine verfluchte Schriftrolle, so darf das Team entweder je eine Handkarte untereinander austauschen oder eine Handkarte dem jeweiligem Teampartner geben. Dies macht das Spiel im gesamten ein wenig was flexibler und macht Flüche ab und an etwas begehrenswerter. Einen großen Mehrwert bietet der Modus jedoch nicht.
Infos zu Mandragora
Spielerzahl: 2 – 4 Alter: ab 8 Jahren Spielzeit: 20 Minuten Schwierigkeit: Familienspiel Langzeitmotivation: mittel Klassifikation: Set Collection Autor: Bruno Cathala, Florian Sirieix Illustrationen: Pierô Verlag: Game Factory, Studio H Offizielle Website: Link Erscheinungsjahr: 2023 Sprache: Deutsch, Französisch, Italienisch Kosten: 15,69 Euro |
Fazit
Mandragora ist ein schnell gespieltes Set Collection-Spiel, welches durch seine einfachen Regeln auch im Rahmen der Familie gut gespielt werden kann. Kinder werden die Regeln schnell verstehen und werden Dank den einfach zu verstehenden Symbolen auch kaum Probleme während des Spiels haben. Allerdings besitzt das Spiel durch die Effekte der Zaubersprüche kleinere Take That-Elemente, die Manch einen stören könnten.
Das Spiel setzt viel auf Glück, denn was ausliegt und wo der Gehilfe derzeit positioniert ist, ist nicht von uns selbst beeinflussbar. Zudem gewinnt in der Regel die Person, die die besseren Zauberbücher besitzt. So war die Person, die die meisten Zaubersprüche mit roten Büchern ausgesprochen hatte, siegreich. Vielspielende wird das Spiel dementsprechend nicht aus den Socken hauen, jedoch ist das Spiel für Gelegenheitsspielende bestens geeignet. Es ist unkompliziert, schnell aufgebaut und schnell gespielt. Über Taktik muss man sich nicht viele Gedanken machen. Uns konnte Mandragora nicht vollends überzeugen, aber wer ein entspanntes Spiel für Zwischendurch sucht und vom hohen Glücksfaktor mit Take That-Elementen nicht abgeschreckt wird, wird mit Mandragora bei dem günstigen Preis sicherlich glücklich werden.
Preview | Product | Rating | Price | |
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Game Factory 646308 Mandragora, Wettstreit der Zauberer,... * | 12,99 EUR |
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