Das vergangenen Jahr sorgte auf Kickstarter erneut für einen Rekord. Der Anstieg zu Corona-Zeiten war mehr als deutlich. Rund 730 Millionen US-Dollar haben Crowdfunding-Kampagnen in 2020 generiert, im Jahr 2019 – ebenfalls einem Rekordjahr – waren es noch 615 Millionen US-Dollar. Die reine Anzahl der gestarteten Projekte hat sich dabei in den vergangenen Jahren halbiert. Das kann als positives und negatives Signal zugleich verstanden werden.
Der neue Rekordwert beim Crowdfunding auf Kickstarter ist gleichzeitig die zweithöchste Steigerung seit Launch der Plattform im Jahr 2009. Das geht aus einer Analyse der Daten durch die Agent ICO hervor. Rund 115 Million USU-Dollar mehr als in 2019 haben Unterstützer im vergangenen Jahr über alle Sparten hinweg in die Projekte gesteckt. Ausgerechnet das für viele kritische Corona-Jahr sorgt bei der „Schwarmfinanzierung“ also für Höchststände.
Anzahl der Projekte innerhalb von fünf Jahren halbiert
Insgesamt 730 Millionen US-Dollar flossen insgesamt in die Projekte, von denen im Jahr 2020 lediglich 37.500 gestartet worden sind. Fünf Jahre zuvor waren es noch 77.486 – das bisherige Allzeithoch. Gleichzeitig liegt die Anzahl der erfolgreich finanzierten Crowdfunding-Projekte sei Jahren auf einem gleichbleibenden Niveau. Rund 19.000 Kampagnen konnte ihre Anbieter positiv abschließen. Rund 39.000 US-Dollar konnte eine durchschnittliche Kampagne also rechnerisch erzielen.
Dass die bloße Anzahl der gestarteten Kampagnen bei gleichbleibenden Erfolgen dramatisch eingebrochen ist, ist eher als positives Zeichen im Umgang mit Kickstarter zu werten: Viele Anbieter haben sich professionalisiert, Erfolgschancen werden noch dem Launch abgewogen, Projekte nu dann gestartet, wenn die Prognosen positiv ausfielen.
Die Nutzer profitieren von den detaillierter ausgearbeiteten Angeboten, die sich inhaltlich und optisch in den vergangenen Jahren deutlich gewandelt haben. Gleichzeitig steckt in der Verringerung der Projektanzahl jedoch auch eine Mahnung an die einstige Idee der Crowdfunding-Plattform: rein ideelle Projekte, die „auf gut Glück“ auf Kickstarter eingestellt werden, haben eher wenig Chance auf Erfolg.
Die Kluft zwischen eingestellten und finanzierten Projekten ist deutlich geschrumpft. Es scheint, als würden weniger professionelle Anbieter inzwischen davon Abstand nehmen, ihre Ideen via Kickstarter zu finanzieren. Das Crowdfunding dort ist mittlerweile eher ein großes Business als eine Möglichkeit, um unabhängige Ideengeber zu unterstützen. Kritische Stimmen bezeichnen Kickstarter eher als „Shop“ denn als Support-Plattform. Im Laufe der Jahre haben sich Erfahrungswerte angesammelt, die das Crowdfunding als Finanzierungsmaßnahme nun deutlich effektiver machen, zum Leidwesen kleiner Anbieter.
Kickstarter: Games treiben Rekord an
Die Boom-Kategorie auf Kickstarter ist weiterhin Games, gefolgt von Design und Technologie. Vor allem im Bereich der Spiele gab es einen signifikanten Anstieg von 2019 auf 2020, nicht zuletzt wegen Erfolgsprojekten wie Frosthaven, Nemesis Lockdown oder ISS Vanguard. Allein die Kampagne zum Nachfolger von Gloomhaven brachte Cephalofair Games und Autor Isaac Childres rund 13 Millionen US-Dollar von über 83.000 Unterstützern ein, damit übertraf man sogar den jahrelangen Rekordhalter Kingdom Death: Monster 1.5, mit dem im Jahr 2016 12,3 Millionen US-Dollar generiert werden konnten.
Nemesis Lockdown erreichte mit fast sieben Millionen US-Dollar knapp die Hälfte der Frosthaven-Rekordsumme. Fast schon lächerlich wirken da die immer noch gigantischen fünf Millionen, die Awaken Realms einnahm. Eher unter dem Radar lief fast schon „Return to Dark Tower“, ein Remake eines Klassikers, der rund vier Millionen US-Dollar an Crowdfunding-Einnahmen generieren konnte.
Publishing, Kunst und Comics boomten ebenfalls, nicht so gut lief es hingegen für Film und Video oder Musik. Hier ist vermutlich ein negativer Einfluss durch die weltweite Corona-Pandemie sichtbar, immerhin fielen Konzerte und Kinoveranstaltungen über Monate vielfach aus. Besonders deutlich wird der Effekte für den Theaterbereich, der um fast 80 Prozent gegenüber 2019 eingebrochen ist. Gegenteilig dürfte sich das also zumindest indirekt auf das Games-Segment ausgewirkt haben. Unter anderem Gesellschaftsspiele waren ein Trend im vergangenen Jahr, große Verlage wie Kosmos oder Ravensburger verzeichnete signifikante Umsatzsteigerungen. Zwar erscheinen die meisten unterstützen Kickstarter-Projekte aus 2020 erst in diesem Jahr, die Lust auf Games dürfte dennoch den Crowdfunding-Trend befeuert haben.
Besonders eindrucksvoll: Mit Spielen wurde etwa ein Drittel der samten Investments auf Kickstarter generiert. In Zahlen sind das rund 236 Millionen US-Dollar, aufgeteilt auf rund 3.100 erfolgreich finanzierte Projekte – auch diese Zahl ist eine Rekordmarke. Im Jahr davor verliefen lediglich 2.700 Kampagnen erfolgreich. Auffällig: Die Anzahl der Misserfolge ist im Tabletop-Segment seit 2015 etwa gleichbleibend.
Für Anbieter ergibt sich daraus vor allem eine Schlussfolgerung: Wer eine professionelle Kampagne aufsetzt, hat eine Erfolgschance in Höhe von etwa 70 Prozent.
Gleichzeitig hat sich auch die Anzahl jener Brettspiele erhöht, die mit hohen Summen erfolgreich finanziert, also Fundings mit über 500.000 US-Dollar, worden sind. Dennoch profitieren Plattform und Anbieter nicht nur von den Highlight-Projekten. Immerhin knapp 100 Millionen-US-Dollar entfielen auf die Kampagnen mit Finanzierungszielen unterhalb der Marke von einer halben Million.
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